Wir hatten einen der schneeärmsten Winter seit Langem. Dem Bergdorf Brienz droht eine Umsiedlung wegen eines drohenden Bergsturzes. Unsere Gletscher schwinden. Wie lange wollen wir noch zuschauen? Eines der Hauptprobleme: fossile Brennstoffe.
Das Referendum gegen das Klimaschutzgesetz will, dass wir weiterhin auf fossile Brennstoffe angewiesen sind. Doch seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine wird uns vor Augen geführt, wie gross unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist. Immer häufiger kommt es zu Störungen in der Ressourcenversorgung, mit Folgen für unser Leben und unsere Wirtschaft. Wir sind auf die absehbaren Folgen des Klimawandels und die drohende Ressourcenknappheit völlig unvorbereitet, obwohl es viele Möglichkeiten geben würde, um noch rechtzeitig Vorsorge zu treffen.
Wir müssen erkennen, dass es sich nicht nur um ein ökologisches, sondern auch um ein ökonomisches Problem handelt. Eine Studie von Swiss Re hat gezeigt, dass ein unkontrollierter Klimawandel wirtschaftliche Kosten verursacht, welche die des Klimaschutzes deutlich übersteigen. Es wird geschätzt, dass die Kosten des Nichthandelns bis 2050 38 Milliarden Franken erreichen könnten. In den letzten Jahren haben wir für durchschnittlich 8 Milliarden Franken pro Jahr fossile Energieträger aus dem Ausland eingekauft. Mit dem Klimaschutz-Gesetz würden wir über einen Zeitraum von zehn Jahren 2 Milliarden Franken für den Ersatz fossiler Heizungsanlagen und Sanierungen sowie 1,2 Milliarden Franken über einen Zeitraum von sechs Jahren für die Förderung erneuerbarer Technologien investieren. Kurz gesagt, das Erreichen des Netto-Null-Zieles bis 2050 wird realistisch, und die inländische Förderung von neuartigen Technologien und Prozessen stärkt die Schweizer Wirtschaft. Darum Ja zum Klimaschutz-Gesetz.