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Leserbrief

Wer bezahlt die Rechnung?

Zur Abstimmung über die Erbschaftssteuerinitiative vom 30. November

Die Initiative für eine Zukunft schafft keine neuen Kosten. Sie ist lediglich eine Antwort auf die Frage: Wer bezahlt die Kosten, die durch die Klimakatastrophe verursacht werden? Und sie kommt zu einer urliberalen Antwort: Diejenigen, die die Krise verursachen. Diejenigen, die übermässig vom aktuellen System profitieren.

Und dass die Überreichen die Haupttreiber der Klimakrise sind, ist keine einfache Behauptung, sondern wird durch diverse Studien gestützt. So kam zuletzt eine Oxfam-Studie zum Schluss, dass die Reichsten so viel CO₂ an einem Tag ausstossen, wie eine Person aus der ärmeren Hälfte der Bevölkerung in einem Jahr.

Wenn wir die Initiative für eine Zukunft ablehnen, wird es die arbeitende Bevölkerung sein, die die Kosten zu stemmen hat. Sei es indirekt, da durch Steuergelder finanzierte Projekte umgesetzt werden müssen, oder direkt, weil wir selber Anpassungen zu den Folgen der Klimakatastrophe machen und vorsorgen müssen.

Es geht auch um den Rückhalt der Bevölkerung beim Klimaschutz: Wie oft hören wir, keine Plastikstrohhalme mehr zu verwenden, auf unsere Ferienreise zu verzichten, auf unseren persönlichen Fussabdruck zu achten? Und auch wenn es natürlich gut ist, wenn alle beitragen, was sie können, so kann ich selber beobachten, wie die Bereitschaft in meinem Umfeld sinkt, wenn die Menschen sehen, dass diejenigen, die den grössten Hebel hätten, diejenigen, die auch nach Anpassungen immer noch einen luxuriösen Lebensstandard halten können, dass diejenigen nichts zur Lösung beitragen. Im Gegenteil, durch Investitionen oder Privatfliegerei verschlimmern sie auch heute noch die Situation. Deshalb Ja zur Initiative für eine Zukunft, denn ansonsten wird die Rechnung dem Mittelstand und dem Prekariat überlassen.