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Eingesandt:  Leserbrief

Wenn die Kirche verschwindet

Zu den zahlreichen Kirchenaustritten

Die Kirche ist im Begriff, aus dem Leben der Menschen auszutreten. Ich schreibe bewusst die Kirche, meine aber nicht den Glauben, er ist noch da, anders zwar. Meine Kinder sollen später ihre Religion/ihren Glauben selber wählen dürfen. Können sie das, wenn sie ohne aufwachsen? Wo und wie bekommt ein spirituell veranlagtes Kind seine Nahrung und eine Chance?

Geht eine Religion verloren, kommt meistens keine bessere nach. Ein Religionsersatz heute, bei dem ein Zusammengehörigkeitsgefühl gesucht wird, könnte zum Beispiel die Ernährung sein, die Gesundheit mit ihrem Gott, der Pharmaindustrie, der 100-prozentige Sicherheitsdrang, die Impfungen, Masken, die Mode, die Tattoos, die extreme Tierliebe, CO 2 , Klimaschutz usw.

Die Bibel wird ersetzt durch Dr. Google, die Medien und die Wissenschaft, und denen wird blindlings geglaubt. Wir hatten eigentlich noch nie so viele «Gläubige» wie in der letzten Zeit. Aber warum verliert die Kirche ihre Schäfchen? Wir Menschen werden nicht mehr abgeholt. Alte Riten und Gebete werden, statt erneuert, wieder hervorgeholt, vor allem im Bistum Chur, dünkt mich. Es soll, nein, es muss alles Platz haben, hier Formen der altkatholischen Traditionen und dort eine neuere Bewegung, wobei Jesus im Zentrum steht, aber die Form darum herum anders sein darf.

Jesus hat anno dazumal auch vieles vereinfacht, Regeln gebrochen, an Sabbat geheilt, die Frauen geholt und mit seiner Bergpredigt Menschen angelockt. Liebe Kirche, habt den Mut zur Veränderung, lasst alte Äusserlichkeiten weg, schreibt menschengemachte Kirchengesetze ab und organisiert ein Wunsch-Sofa-Kaffee statt eines Gottesdiensts. Liebe Seelsorger, kümmert euch mehr um unsere Seelen, um unsere Sehnsucht. Denn dann wird eventuell die Kirche aus dem Leben der Menschen austreten, aber ein neuer Glaube, eine neue Spiritualität ein.

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