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Leserbrief

Wasser predigen und Wein trinken

Zum Leserbrief «Für viele und nicht wenige» von SVP-Kantonsrat Alois Lüönd-Martone vom 30. Mai

Ich finde es immer eine gute Sache, Menschen, die eine Enttäuschung erlebt haben, aufzumuntern. Ein guter Witz kann da Wunder wirken, und der von Herrn Lüönd-Martone war wirklich gut: «Schon oft stand die SVP in den letzten Jahren auf der Verliererseite.» Der hat mir tatsächlich ein Lachen entlockt, danke dafür.

Man darf nicht vergessen, dass die SVP als grösste Schweizer und Schwyzer Partei vieles im Rat diktiert. Sich hier wieder mal als kleine Oppositionspartei hinstellen zu wollen, ist lächerlich. Zugegeben, bei den Abstimmungen sah es in letzter Zeit nicht so gut aus. Es gab einige Kurskorrekturen der Wählerinnen und Wähler, bei denen man sich fragen konnte, ob die SVP zu viel gewollt hatte. So viel zum «ab und zu Entgegenkommen», denn das gilt beidseitig.

Häuser kann man nur bauen, wenn man Geld hat. Wie jüngst gezeigt, ist es aber wichtiger, dass die oberen 2,5 Prozent profitieren. Auch den Wohnungsmarkt zu entlasten, scheint kein Anliegen zu sein. Immerhin ist man gegen Asylunterkünfte, und so müssen die Gemeinden weiter Wohnungen mieten. Denn sie haben nun mal einen Auftrag vom Bund, den sie erfüllen müssen.

Wie wir mit Flüchtenden Geld verdienen, obwohl sie angeblich unser Sozialsystem überlasten, konnte mir bis jetzt noch niemand erklären. Und hey, unsere Schulen werden schlechter. Gute Leute gehen wie in der Privatwirtschaft dorthin, wo sie geschätzt werden. Vor allem, wenn Zürich, Zug und Luzern so nahe liegen. Wie letztens bewiesen, will die kleine SVP als einzige Partei aber auch daran nichts ändern. Die Abstimmung dazu folgt und vielleicht auch schon wieder die nächste Kurskorrektur.

Wir können sehen, wie im Kantonsrat entschieden wird. Die genannten Probleme sind von der SVP oft selbst verursacht. Und wenn ihr das schon macht, dann steht wenigstens zu euren Entscheiden.

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