Immer wieder bringen sich pensionierte Ingenieure und Architekten im «Boten» mit klugen Stellungnahmen, Leserbriefen etc. ein – auch zu Themen, die mich persönlich betreffen. Oft höre ich dann die Frage: Warum engagieren sich diese «Grauen Panther» erst jetzt und nicht schon während ihrer beruflichen Laufbahn? Die Antwort ist einfach. Ein Beispiel: Im Zusammenhang mit unserer Vision und Initiative für eine verkehrsfreie Brunner Seepromenade haben wir einen Ingenieur aus dem Kanton Schwyz angefragt, ob er für uns eine Planungsskizze ausarbeiten könne. Nach Rücksprache mit seinen Partnern rief er uns an und lehnte entschuldigend ab. Sein Grund: «Wenn wir für das Komitee Brunnen Süd planen und die Gemeinde Ingenbohl davon erfährt, wird das für unser Büro geschäftlich heikel.»
Das Problem liegt auf der Hand: Für Planungsbüros sind Gemeinde, Kanton und Bund die wichtigsten Auftraggeber. Niemand will riskieren, solche lukrativen Aufträge zu verlieren. Öffentliche Projekte spülen viel Geld in die Kassen – gerade, wenn überdimensionierte Vorhaben wie der Hochkreisel oder der Uferverbau von Ingenbohl auf dem Tisch liegen. Dort ist das Geschäft verlockend – ähnlich wie beim Garagisten, der mehr verdient, wenn er einen Ferrari anstelle eines preiswerteren Autos verkaufen kann. Die «Grauen Panther» jedoch sind frei von diesen Zwängen. Sie schreiben im «Boten» ohne Honorar, stellen sich der Öffentlichkeit und sprechen manchmal auch unbequeme Wahrheiten aus. Aber darauf können Sie vertrauen. Darum: Hören Sie auf die Grauen Panther – sie empfehlen ein Ja zur Pluralinitiative.