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Leserbrief

Teuer ausgebildet und abgeworben

Zur Abstimmung über die Teilrevision Personal- und Besoldungsgesetz für Lehrpersonen vom 28. September

Zwei junge Schwyzer haben dieses Jahr ihr Primarlehrerstudium abgeschlossen. In Gesprächen mit ihnen fiel mir auf, wie stark sie sich bei der Stellensuche auf den Einstiegslohn konzentrierten. Dank der Vergleichsmöglichkeiten im Internet war ihnen schnell klar, dass sie sich in den Kantonen Zürich, Zug und Luzern umsehen würden. Denn diese bieten bis zu 20’000 Franken mehr Jahreslohn – das spricht für sich. Wer würde da anders entscheiden?

Inzwischen haben beide einen Vertrag unterschrieben – in Zug und Luzern. Diese Beispiele zeigen einmal mehr: Wenn wir Junglehrpersonen – teils teuer an unserer PH Schwyz ausgebildet – im Kanton halten wollen, müssen wir wieder konkurrenzfähig werden. Wie die breit angelegte Befragung der Schwyzer Lehrpersonen gezeigt hat, gewichten männliche Lehrer den Lohn stärker.

Der heutige Kantonsratspräsident Dominik Zehnder brachte es an der Session vom 27. Juni 2024 auf den Punkt – wenn auch unbeabsichtigt. Zur Schwyzer Kantonalbank sagte er: «Sie ist … eine Bank, und sie ist damit in einem erheblichen Mass dem freien Markt ausgesetzt, ob man das jetzt will oder nicht. Damit einher geht die Notwendigkeit, marktgerecht zu entlöhnen. Das heisst natürlich nicht, dass wir Saläre à la Paradeplatz bezahlen müssen. Sondern es heisst, dass wir in unserem Peer-Vergleich, im Vergleich mit den anderen Kantonalbanken um uns herum, einigermassen konkurrenzfähig bleiben müssen. Sonst werden wir früher oder später … nur noch Mittelmass einstellen können, was zu einem Qualitätsverlust der Bank führen würde.»

Dasselbe gilt für unsere Volksschulen. Auch sie sind dem freien Arbeitsmarkt ausgesetzt. Wer ausgebildete Lehrpersonen will, muss marktgerechte Löhne zahlen – nur so kann die Unterrichtsqualität gesichert werden. Deshalb: Ein Ja für unsere Kinder am 28. September.