Alle Jahre wieder. So sicher wie im Herbst die ersten gelben Blätter erscheinen, verkündet die Gesundheitsministerin höhere Krankenkassenprämien. Unsere Politiker haben einmal mehr versagt. Mein Vorschlag: Tabak und Alkohol werden besteuert. Der Ertrag fliesst in die AHV/IV und die allgemeine Bundeskasse. Auch Zucker ist ein Genussmittel. Wie wäre es mit der Einführung einer Zuckersteuer zur Verbilligung der Prämien?
Kleine Milchbüechli-Rechnung: In der Schweiz werden pro Tag rund 100 Gramm Zucker pro Kopf konsumiert (statt der empfohlenen 25–50 Gramm). Das macht ein Jahresverbrauch von 330’000 Tonnen (ohne Gästekonsum und Export von Süsswaren). Würde eine Zuckersteuer von beispielsweise 50 Prozent eingeführt (entspricht 75 Rappen pro Kilogramm), könnten die Prämien um rund 30 Franken pro Kopf gesenkt werden. Dieser Betrag ist auf den ersten Blick nicht hoch. Die Wirkung einer solchen Zuckersteuer wäre jedoch um ein Vielfaches höher. In der Schweiz leiden mehr als 2,2 Millionen Menschen an chronischen Krankheiten – wie Übergewicht, Diabetes Typ 2, Herz-/Kreislauferkrankungen et cetera –, die mit einem überhöhten Zuckerkonsum in Zusammenhang stehen. Mit der Zuckersteuer sänke der Zuckerkonsum – mit positiven Auswirkungen auf die Volksgesundheit. Dies würde direkt zu tieferen Gesundheitskosten führen, und die Gesundheitsministerin könnte endlich tiefere Krankenkassenprämien verkünden. Also liebe Politiker: «liefere, statt lafere.»