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Leserbrief

Sinnlose und ungerechtfertigte Abschüsse

Zum Abschuss der drei Welpen aus dem Chöpfenbergrudel.

CH Wolf ist sehr enttäuscht über das Vorgehen des Kantons Schwyz. Trotz laufender Aufsichtsbeschwerde und einer Strafanzeige wegen illegaler Anfütterung wurden die drei Welpen sinnlos abgeschossen. Ziel sei es, potenzielle Schäden an Nutztieren zu reduzieren und die natürliche Scheu der Wölfe gegenüber Menschen zu erhalten. Ende Oktober hat der Vorsteher des Amtes für Wald und Natur in der Sendung «Schweiz aktuell» noch gesagt, das Rudel sei unauffällig und halte sich nur im Kerngebiet auf. Unauffällige Wölfe müssen keine Scheu vor Menschen lernen, und zukünftige potenzielle Schäden können mit Herdenschutzmassnahmen verhindert werden. Der präventive Abschuss von unauffälligen Wölfen ist ethisch und moralisch unhaltbar und nicht mit unserer Gesetzgebung und internationalen Übereinkommen vereinbar.

Die rein politisch und agrarwirtschaftlich motivierten Abschüsse können sogar kontraproduktiv sein, wie diverse wissenschaftlichen Studien belegen und ein Beispiel im Kanton Graubünden bereits bestätigt. In der letzten Regulierungsperiode wurde das gesamte Nationalpark-Rudel geschossen, welches zuvor kaum negativ aufgefallen war. Einzig zwei gerissene Rinder wurden dem Rudel angerechnet, obwohl die DNA-Analysen dies nicht bestätigen konnten. Dieses Jahr haben sich rund um den Nationalpark drei neue Rudel gebildet, welche sehr viele Schäden an ungeschützten Schafen verursachten.

Statt aus diesen Erfahrungen zu lernen, ist dem Amt bereits klar, dass, wenn sich die Wölfe am Chöpfenberg weiter vermehren, auch im nächsten Jahr zwei Drittel der Welpen abgeschossen werden. Dies ohne Bezug auf Schäden oder ein unerwünschtes Verhalten. Diese Respektlosigkeit der Natur und einer geschützten Tierart gegenüber ist tragisch und macht uns wütend.