Sehr geehrter Herr Nationalrat Roman Bürgi, ehemaliger Schüler! Dein Leserbrief weist auf wichtige Aspekte hin (Gelingensbedingungen, Lohnniveau, Finanzbedarf, Bildungsbürokratie). Wie aber abstimmen? Was ist die zielführende Massnahme: eine sofortige Lohnanpassung oder eine massive, strukturelle Verbesserung der Gelingensbedingungen für jede Volksschule individuell?
Weil es «brennt», nachfolgend ein Vergleich mit einem Feuerwehreinsatz. Ein punktueller «Löschangriff mit Wasser», also die Lohnerhöhung, dämmt den unmittelbaren Schaden schneller ein. Eine schonungslose Analyse sowohl der «Brandursache am Schadenort als auch der Arbeit der Feuerwehr» nach diesem Schadenfall sind unter Feuerwehrprofis gelebter Alltag und wichtig für sofortige, rollende und nachhaltige Verbesserungen.
Ein «Löschwasserzusatz» hilft, das akute Problem der Neulehreranstellung hoffentlich einzudämmen. Die im Schulbereich von oben herab verordneten Vorgaben (Schulentwicklung, Inklusion, LP21) müssen aber wieder durch eine intern wachsende Innovations- und Problemlösekultur an der jeweiligen Schule, besonders «im Brandfall», abgelöst werden.
Herausragende, konkrete Lösungen einer Schule werden schnell positiv ausstrahlen, und eine momentan überforderte Klasse oder Schule muss durch die «Partnerfeuerwehr» sofort unterstützt werden. Die Schüler sind primär die Kunden, das Problem ist momentan die dazu kaum passende jetzige Volksschule. Schulinspektorat und Bildungsexperten haben in der geforderten Trendwende ihre Rollen, die Hauptverantwortung liegt aber naturgemäss beim «Wendrohrführer», der Lehrperson in ihrer Klasse, dem umsichtigen Team-Schulleiter. Nach 40 Jahren aktivem Schuldienst, bereits zehn Jahre in Pension, steht mir keine Abstimmungsempfehlung zu, aber die Bitte, tragen Sie unsere Volksschule mit!