Ab dem Muotazufluss in den Vierwaldstättersee bis hinter den Bellevuequai sind mehrere Natursteinböschungen in die Uferzone eingebettet. Diese Uferanlagen werden durch Einheimische und Gäste seit Jahren rege benutzt. Die einen wollen flanieren, andere wollen am See Kaffee trinken oder treiben Sport. Niemand schätzt an dieser Lage Lärm und Abgase des Strassenverkehrs.
Im Erholungsgebiet von Brunnen besteht bereits ein hoher Schallpegel. Bei Schliessung des neuen Axentunnels wird es nicht besser. Brunnen Süd kann das verhindern. Mit der Übernahme der Kantonsstrasse durch die Gemeinde im Bereich der Schiffländi bieten sich neue Varianten. Die Initianten der Pluralinitiative und Vision Brunnen Süd haben das erkannt. Sie wollen das Seeufer aufwerten und Parkplätze für Motorräder und Autos an bester Lage teilweise aufgeben. Das Behördenprojekt will die Natursteine ausbaggern und durch Betontreppen ersetzen.
In Ascona wurde eine vergleichbare Flaniermeile bereits vor Jahrzehnten erstellt; es wurde ein Erfolg für Hotellerie, Gastwirte und auch die Bevölkerung. Mit zwei Initiativen wurden in Brunnen konkrete und interessante Vorschläge zur zukünftigen Seeufergestaltung vorgelegt. Eine Pluralinitiative haben 300 Stimmbürger unterzeichnet. Ein Komitee von Lokalpolitikern nennt das «Seeufer-Verhinderung». Als Bauingenieur habe ich langjährige Erfahrung mit Bauprojekten. Was die Initianten planen, macht Sinn. Was hingegen Matthias Kessler und seine Mitstreiter wollen, ist Unsinn. Da frage ich mich: Wer ist für die «Seeufer-Verhinderung» verantwortlich? Die Initianten investieren Zeit und Geld für tragfähige Lösungen. Sie ermöglichen, dass wir über zwei Varianten abstimmen können. Das ist verdankenswert und nicht «Seeufer-Verhinderung». Ich werde am 28. September ein Ja einlegen.