Auf Tele 1 kreuzten kürzlich Mitte-Kantonsrat Mathias Bachmann – Hauptinitiant der Zugersee-Initiative – und SVP-Kantonsrat Samuel Lütolf die Klingen. Es ging um den Phosphorgehalt des Zugersees. Der Zugersee ist der nährstoffreichste grosse See der Schweiz und enthält derzeit etwa 80 Milligramm Phosphor pro Kubikmeter – das ist mehr als doppelt so viel wie der gesetzliche Grenzwert von 30 Milligramm pro Kubikmeter.
Massnahmen ausserhalb des Sees, vor allem Verbesserungen bei Kläranlagen und strengere Regeln für Gülle in der Landwirtschaft, haben den Phosphorgehalt seit den 1970er-Jahren von ungefähr 200 Milligramm pro Kubikmeter auf das heutige Niveau gesenkt. In anderen Schweizer Seen wurde der Grenzwert dank besserer Wasserzirkulation sogar erreicht oder unterschritten, was beim Zugersee jedoch in absehbarer Zeit gemäss Experten ohne Unterstützung nicht gelingen kann: Die Lorze fliesst fast am gleichen Punkt aus dem See heraus, an dem sie eintritt, was die Umwälzung hemmt. Deshalb bleibt der Phosphorgehalt zu hoch.
Der Sauerstoffmangel ab bestimmten Tiefen hat dazu geführt, dass Fischarten zurückgegangen sind oder sogar ausgestorben sind, wie zum Beispiel das lachsartige Zugeralbeli, das im Tiefenwasser laicht. Da natürliche Laichbedingungen fehlen, ist es weiterhin notwendig, im Zugersee künstlich Fische einzusetzen, besonders bei lachsartigen Fischen wie Felchen und Seesaiblingen (Rötel), die sauerstoffreiche Bedingungen im tiefen Wasser benötigen.
Die Zirkulationsbelüftung hat sich gemäss den beauftragten Experten der Eawag dabei als wirksamste und kosteneffiziente Methode herausgestellt. Wir wollen der nächsten Generation einen sauberen See mit einem wiederhergestellten Lebensraum und einem natürlichen Fischbestand übergeben. Deshalb ist die Zirkulationsunterstützung notwendig.
