Die globale Erwärmung bringt uns immer mehr Starkniederschläge. Die tragischen Fälle im Misox, im Tessin, im Wallis und in Brienz sind noch allen bekannt. Dessen ungeachtet, wollen die Gersauer 700 000 Franken in eine Scheinsicherheit investieren. Gratulation den Talbewohnern.
Sie bekommen für ihre 10-Prozent-Kostenbeteiligung einen realen Gegenwert in Form von Sicherheit. Erfreulich für sie ist auch, dass sich die nationale Versicherung Die Mobiliar aus dem Überschussfonds ihrer Prämienzahler für punktuelle Sicherheit einsetzt.
Dass das kantonale Gefahrenamt die Dinge so lenkt, wie es sie eben lenken will, ist bekannt. Das zeigt, dass der Flurperimeter weit unter dem realen Gefahrenherd begrenzt wurde. Nicht, dass der Gedanke keimt, das Hauptschutzwerk dort hinzustellen, wo man es hinstellen müsste. Dieser Standort, wo der Streuwinkel der Gefahr gleich null ist, erreicht man ab dem Balmetli an der Rotflüelenstrasse. Mit einem Kilometer Walderschliessungsstrasse könnte man das grosse Auffangbecken für die Gesteinsmassen in Form eines Naturdammes erreichen. Angegliedert wären zwei bis drei abgestufte Rückhaltebecken Richtung Schwandenbach, um das Wasser zu stauen respektive die Abflussgeschwindigkeit verzögert zu drosseln.
Diese Bauten könnte man mit viel Baumaterial vor Ort realisieren. Mit den Möglichkeiten von heute könnte auch die Alarmierung bei Grossgefahr gelöst werden. Wie viel würden wohl solche Schutzwerke kosten? So ein Schutzprojekt wird wohl zu wenig kostenintensiv fürs kantonale Gefahrenamt sein. Oder ist womöglich der Schutzfaktor zu hoch? Zumindest für das Sagenbachquartier ist das Schutzprojekt, über dessen Kredit wir ein weiteres Mal abstimmen, eine pure Verantwortungslosigkeit! Darum bitte ich, denkt an die Zukunft und stimmt vernünftig ab.