Das Samstaggespräch mit dem CEO des grössten privaten Schwyzer Arbeitgebers vom 12. Oktober habe ich mit grossem Interesse gelesen. Mit einiger Bewunderung für Carl Elsener habe ich dabei das folgende Statement zur Kenntnis genommen: «Zudem war Russland bei den Taschenmessern der fünftgrösste Absatzmarkt. Nach Ausbruch des Krieges haben wir unsere Lieferungen nach Russland gestoppt.» Welch klare politische Positionierung eines Unternehmers, der völlig unabhängig einen Strich zieht und das Geschäft mit Mördern, Folterern und Kriegsverbrechern abbricht.
Ich bin mir bewusst, dass nicht das ganze russische Volk pauschal verurteilt werden darf, aber die russische Elite ermöglicht seit fast drei Jahren diese Gräueltaten. Wie wohltuend sind solche Haltungen, während die Politik mit dem Begriff und unter dem Deckmantel der Neutralität uns zu verstehen geben will, dass wir doch auf das Geschäft mit Russland nicht verzichten sollten. So nach dem Motto: «Wir sind neutral und behandeln die Täter gleich wie die Opfer.»
Als ich dann weiter hinten las, dass der Umwandlungssatz der Victorinox-Pensionskasse nach wie vor bei 7,2 Prozent liegt, ist meine Hochachtung vor dieser Firma nochmals gestiegen. Wollte uns da nicht die gleiche Politik erst kürzlich weismachen, dass der Umwandlungssatz zur Sicherung unserer Altersvorsorge unbedingt auf 6 Prozent gesenkt werden müsse, damit die Finanzwirtschaft in ihrer Profitgier noch mehr an unserem Vermögen verdienen kann?
Vielen Dank, Herr Elsener, für ihre nachhaltige und gesamtheitliche Unternehmensführung, die nicht einseitig den kurzfristigen Profit in den Vordergrund stellt. Ich wünsche mir in der Politik mehr Personen, die die neben den Interessen der Finanzindustrie auch diejenigen des hart arbeitenden Mittelstandes wahrnehmen würden.