Mit der Teilrevision des Personal- und Besoldungsgesetzes sollen die Einstiegslöhne für Primarlehrpersonen von jährlich 78’521 Franken auf 87’109 Franken und für Sekundarlehrpersonen von 88’982 Franken auf 98’714 Franken erhöht werden. Begründet wird dies mit dem Lehrermangel. Doch wer glaubt ernsthaft, damit den Lehrermangel oder irgendwelche anderen Probleme an der Volksschule lösen zu können?
Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Mit noch mehr Lohn wird höchstens der Teilzeittrend verstärkt. Noch mehr Teilzeit, noch mehr fehlende Unterrichtsstunden und letztlich noch mehr Lehrermangel. Die Vorlage fokussiert einseitig den Lohnzettel, blendet jedoch die wirklichen Probleme an unseren Schulen vollständig aus. Statt immer nur mehr Geld ins System zu pumpen, müssten endlich die zentralen Herausforderungen angegangen werden. Namentlich dazu gehören wuchernde Bürokratie, fehlende Disziplin in den Klassen, ein beträchtlicher Anteil an Schülern ohne ausreichende Deutschkenntnisse beim Schuleintritt oder das gescheiterte integrative Schulmodell. Mehr Geld für höhere Einstiegslöhne nützt diesbezüglich gar nichts, im Gegenteil, es verschärft die Misere und lenkt ab, von den eigentlichen Herausforderungen. Erst bei einem Nein zur Lehrerlohn-Erhöhung wird die Politik dazu gedrängt, wirksame und effektive Massnahmen zu ergreifen.