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Leserbrief

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Zur Abstimmung über das Verwaltungszentrum Kaltbach

«Zentralisieren geht über Studieren», sagt sich der Kanton und serviert den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern mit dem Zentrum Kaltbach unter anderem eine Grossraumküche für 5,4 Millionen Franken, die täglich 2000 Mahlzeiten bereitstellen soll.

Für den Betrieb der Kantine und die Verteilung der Mahlzeiten sind insgesamt sechs Mitarbeitende einkalkuliert: Absehbar werden das wohl eher mehr als weniger. Ein Grossteil der im Kaltbach zubereiteten Mahlzeiten wird dann täglich im ganzen Kanton herumgekarrt und an zehn Standorte ausgeliefert. So richtig umweltschonend.

Statt im Dorfrestaurant zu konsumieren oder den örtlichen Bäcker, Metzger, die Take-aways etc. zu unterstützen, ist künftig Essenszeit am Arbeitsort angesagt. Welch Abwechslung im Alltag!

Zum Projekt zählt auch ein grosszügiger Mehrzwecksaal mit Anlagen und Einrichtungen für sage und schreibe 3,9 Millionen Franken. Meetings der Verwaltung werden dann nicht mehr im MythenForum Schwyz oder im Seehotel Waldstätterhof Brunnen stattfinden, sondern eben im Kaltbach. Gastronom Staat kann es offenbar besser als die Privatwirtschaft. Gerade für die ohnehin schon kämpfende Gastwirtschaft im Kantonshauptort ist das besonders fatal.

Und zum Dessert: Statt eines süssen Abgangs folgt bittere Enttäuschung – alle grösseren Aufträge müssen bekanntlich WTO-konform ausgeschrieben werden. Das heisst: Der Hauptteil des Arbeitsvolumens kann an ausserkantonale oder gar ausländische Grossunternehmer gehen. Ich wünsche mit dem «Menü Kaltbach» allseits guten Appetit!