SVP-Kantonsrat Alois Lüönd-Martone hat in seinem Leserbrief unbequeme, aber wahre Punkte angesprochen – und wird nun dafür kritisiert. Dabei ignorieren seine Gegner die Realität: Der Lehrermangel ist kein Lohnproblem, sondern ein Strukturproblem.
Auch Kantone mit höheren Löhnen wie Zürich oder Luzern kämpfen mit Personalmangel. Warum? Weil die Gründe tiefer liegen: zu viel Bürokratie, zu wenig pädagogische Freiheit, zu viele Nebenaufgaben. Wer glaubt, höhere Löhne führten automatisch zu mehr Vollzeitstellen, liegt falsch.
Die geplante Erhöhung der Einstiegslöhne wird das Gegenteil bewirken: Noch mehr Teilzeit, weil sich viele Lehrpersonen eine Reduktion dann besser leisten können. Die Folge? Noch mehr Lücken und Unruhe an den Schulen.
Hinzu kommt: Immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund sprechen kaum Deutsch. Das belastet den Unterricht zusätzlich – egal, wie hoch der Lohn ist. Geld allein hilft nicht, wenn die Voraussetzungen laufend schwieriger werden.
Statt Millionen in Symbolpolitik zu stecken, brauchen wir strukturelle Reformen: weniger administrative Last, gezielte Entlastung für Klassenleitungen, klare Zuständigkeiten und weniger Kleinstpensen. Nur so bleibt der Beruf langfristig attraktiv. Darum: Nein zur Teilrevision am 28. September.