notifications
Eingesandt:  Leserbrief

Lehrermangel im Kanton Schwyz?

Zur Stellungnahme von Regierungsrat Michael Stähli zum Lehrermangel

Unser Regierungsrat Stähli nimmt Stellung zu den Forderungen des Lehrerverbands. Es ist einfach frustrierend, dass er es nicht schafft, zuzuhören und die Anliegen ernst zu nehmen. Ja, es ist korrekt, die Zahlen des Lehrermangels sind von Kanton zu Kanton nicht zu vergleichen. Vielleicht könnte die EDK endlich etwas daran ändern.

Klar zu vergleichen sind jedoch die Zahlen von Lehrpersonen ohne voll anerkanntes Lehrdiplom: Zürich 530 Lehrpersonen/Kanton Schwyz (10× weniger Stellen) 270 Lehrpersonen. Nach den Aussagen von Bildungsdirektor Michael Stähli sind nun 32 Lehrer ohne jegliche Ausbildung im Kanton Schwyz tätig. Das heisst, sie unterrichten ohne bezahlte Begleitung und Unterstützung (ausgenommen einer Woche Ausbildung in den Sommerferien).

Ein Vorstoss der SP für mehr Unterstützung wurde vom Kantonsrat und vom Regierungsrat abgelehnt. Für die betroffenen Eltern, Kinder und das Team ist dies eine Belastung. Auch wenn diese Lehrpersonen ihr Bestes geben. Bei Corona wurden innerhalb kürzester Zeit Milliarden für die Wirtschaft gesprochen, auch der Kanton Schwyz hat sofort reagiert. Jetzt stehen die kleinsten und schutzbedürftigsten Menschen in der Krise. Was passiert? Nichts.

Sämtliche Massnahmen des Amtes werden mit politischem Kalkül hinausgezögert. Kantone rundherum sind bereits am Handeln, während der Kanton Schwyz das Problem herunterspielt und abwartet. Eine Ohrfeige des Chefs für jeden, der zurzeit in den Schulen des Kantons arbeitet und sich für unsere Kinder mit Herzblut einsetzt. Von den fehlenden Therapeuten, zum Beispiel LogopädInnen, spricht schon gar niemand mehr. Tatsächlich können Kinder, welche es nötig hätten, schon jetzt nicht in die Therapie. Es ist Zeit, für unsere Kinder einzustehen. Ich danke dem Lehrerverband und auch den Schulleitern, welche sich schon vor den Ferien äusserten.