Als Bewohner und Steuerzahler dieses Kantons bin ich tief enttäuscht und ehrlich gesagt beschämt über den Entscheid des Kantonsrates, die Schaffung eines Kinderheims im Kanton Schwyz nicht zu unterstützen. Für viele andere Projekte scheinen regelmässig Geld, Bauland oder leer stehende Immobilien vorhanden zu sein. Doch wenn es um den Schutz und die Zukunft unserer Kinder geht, wird mit Paragrafen jongliert, Zuständigkeiten werden hin und her geschoben, und schliesslich verweigert man die Unterstützung.
Seit Jahren ist bekannt, dass im Kanton Schwyz ein Kinderheim dringend benötigt wird. Fachstellen, Gemeinden und Behörden wissen um diese Lücke. Es ist schlicht unverständlich, Kinder aus ihrem vertrauten Umfeld zu reissen und ausserkantonal zu platzieren, nur weil es hier keinen geeigneten Ort gibt. Das belastet die Kinder, erschwert die Zusammenarbeit mit den Familien und führt letztlich zu höheren Kosten – menschlich wie finanziell. Noch unverständlicher ist, dass der Kanton die Initiative engagierter Menschen und Organisationen nicht unterstützt, die bereit sind, diese Lücke eigenständig zu schliessen. Wer freiwillig Verantwortung übernimmt und ein solch anspruchsvolles, gesellschaftlich unverzichtbares Projekt plant, sollte auf Anerkennung und Förderung stossen – nicht auf Ablehnung und administrative Hürden.
Ich fordere den Kanton Schwyz und seine Gemeinden auf, über ihren Schatten zu springen, Verantwortung zu übernehmen und die Schaffung eines Kinderheims aktiv und grosszügig zu unterstützen. Unsere Kinder sind nicht nur Bewohnerinnen und Bewohner dieses Kantons – sie sind unsere Zukunft. In sie zu investieren, ist keine Belastung, sondern Ausdruck von Haltung, Vernunft und Menschlichkeit. Es ist höchste Zeit, dass aus Worten endlich Taten werden.