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Leserbrief

Investition in unsere Kinder

Zur Abstimmung über die Teilrevision Personal- und Besoldungsgesetz 
für Lehrpersonen vom 28. September

Seit mehreren Jahren wird an einem Massnahmenpaket zur Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs gearbeitet. Behörden, Verbände und alle Parteien konnten dazu Stellung nehmen. Diverse Massnahmen sollen die Situation der Schulen im Kanton Schwyz verbessern. Zwei davon kommen nun vors Volk, weil eine Partei erst im Kantonsrat gemerkt hat, dass höhere Löhne nicht ins eigene Wahlprofil passen.

Warum braucht es ein Ja? Es sind aufeinander abgestimmte Massnahmen, um Absolventinnen und Absolventen der Pädagogischen Hochschulen in den Kanton Schwyz zu holen oder hier zu behalten. Denn die aktuellen Zustände an den Schulen sind dem Niveau unseres Bildungssystems nicht würdig.

Die öffentliche Diskussion dreht sich oft darum, ob Lehrpersonen mehr Lohn «verdienen» und ob nicht vielmehr die diversen herausfordernden Ansprüche der Kinder selbst das Problem seien. Diese Massnahmen betreffen das Bildungssystem, welches ab dem Alter von etwa vier Jahren greift. Die frühkindliche Entwicklung, also die soziale und emotionale Bildung ab Geburt bis zum zweiten, je nach Literatur bis zum vierten Lebensjahr, ist Aufgabe der Eltern oder anderer Bezugspersonen, nicht aber des öffentlichen Bildungssystems. Gerade die erwähnte Partei betont mit ihrem Standardsatz «Familiensache ist Privatsache» immer wieder, dass staatliche Unterstützung in diesem Bereich nicht infrage komme.

Darum ist es umso wichtiger, dass wir dort, wo das öffentliche Bildungssystem tatsächlich Verantwortung trägt, konsequent investieren. Mit einem Ja investieren wir in unsere Kinder, in die nächste Generation, in unsere zukünftigen Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen.