Es ist kaum in Worte zu fassen, welcher «Hirnwäsche-Predigt» die Gläubigen in der Pfarrkirche Lauerz während des Allerheiligen-Gottesdienstes ausgesetzt waren! Die Worte von Vikar Fent dröhnen – oder vielleicht eher drohen... – immer noch (in) meinen Ohren!
Angeblich erhalten wir Menschen durch das Sakrament der Taufe ein «Ticket», welches uns nach unserem Ablaufdatum zum Eintritt in den Himmel berechtigt. Tönt doch zielorientiert verlockend – nicht? Laut den mit dem Fegefeuer und der Hölle drohenden Worten von Vikar Fent wird uns diese Himmelstüre aber nur bei dringlicher Beachtung folgender «himmlischer Auflagen» offen sein:
1. Jedes der Schäfchen muss wöchentlich mindestens einen Gottesdienst besuchen.
2. Jährlich – mindestens einmal – müssen wir uns der Beichte unterziehen.
Auch an den Ablass wurden wir erinnert: Können wir den Himmel für unsere Liebsten scheinbar erkaufen? Je mehr wir bezahlen, umso schneller werden sie im Lichte aufgenommen?
Leider wird mit einer solch eigenen (oder seitens Chur erlernten) Denkweise der liebende Gott wieder (oder wider…) einmal mehr als verurteilender, bestrafender und furchterregender Polteroberchef dargestellt.
Sehr geehrter Herr Vikar Fent: Sie glauben doch nicht aller Ernstes, dass Sie mit einem solch herunterkapitelnden, drohenden und Gott verunglimpfenden Gebaren Ihre weiter austretenden Schäfchen «zwangseinzäunen» können? Ihre Moralpredigt hat somit gewiss den absoluten Höhepunkt des mehr Vernichtens als des gegenseitigen Verbindens erreicht. Besuchen an Allerheiligen doch besonders viele Gläubige die jeweiligen Gottesdienste. Wie viele von ihnen durften wohl infolgedessen mit gestärkten, getragenen und getrösteten Gedanken/Gefühlen, heimkehren? Ich jedenfalls bin sehr froh und unendlich dankbar, dass ich durch meine berufliche Arbeit mit der geistigen Welt immer wieder einen absolut gegenteiligen Einblick als den Ihren erhalten darf. So bin ich sehr beruhigt und weiss getrost, dass sich niemand meiner Liebsten ob Ihrer Einstellung im Grabe umdrehen muss…
