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Eingesandt:  Leserbrief

Gersau – quo vadis?

Zur aktuellen Situation im Bezirk Gersau

Die Ereignisse um die Finanzen und die neuesten Bewegungen im Bezirksrat bringen Gersau in Aufruhr. Bezirksrat als Bürde – was läuft falsch? Für seine Wohngemeinde politisch aktiv sein zu dürfen, ist ein Privileg. Wir haben in den letzten Jahren jedoch viel von unserer politischen Kultur verloren. Wir zanken uns heute mehrmals um dieselben Sachgeschäfte, und wir beklagen uns, wenn Bürger sich an der Gemeindeversammlung um unsere Finanzen kümmern. Die Neubesetzung im Rat ab Sommer kann eine Chance sein. Es ist zu erwarten, dass das Pendel wieder ins Positive schlägt. Gersau sehnt sich danach.

Damit unsere Verantwortungsträger ihre Aufgaben solide wahrnehmen können, brauchen sie eine verlässliche Verwaltung. Neue Modelle sind in Umsetzung – der Rat soll nur noch strategisch wirken, und der Verwaltung obliege die operative Führung. Ich meine, es funktioniert nicht. Insbesondere das Bauamt steckt in einer massiven Krise, Verfahrensfehler und Aufsichtsbeschwerden sind beinahe «Tagesgeschäft». Unser Bauamtssekretariat, mit fachlicher Begleitung unseres Ortsplaners, ist ein schwerfälliges Instrument und kostet uns enorm viel Geld – das teuerste Bauamt im Kanton Schwyz. Dazu beklagt der abtretende Baupräsident ein 80-Prozent-Pensum, andere Gemeinden bewältigen dies mit 20 Prozent. Das jetzige Modell muss hinterfragt, überprüft und umorganisiert werden.

Es ist dem neuen Bezirksrat und auch allen «Kunden» des Bezirkes zu gönnen, dass sie mit einer soliden, fachlich kompetenten und effizienten Bauamtsleitung zusammenarbeiten können. Der neue Bezirksrat sollte auch das Geschäftsführermodell prüfen. Ein solches bindet weniger Behördenmitglieder, eine starke Führungspersönlichkeit ist die Voraussetzung. Gersau kann auf diesem Weg in eine neue Zukunft gehen.

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