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Eingesandt:  Leserbrief

Gegenvorschlag ist gelebte Demokratie

Zur Abstimmung über den Gegenvorschlag zur Majorzinitiative

Dass Männer und Frauen in den politischen Organen gleichermassen vertreten sein sollen, ist Ausdruck unseres verfassungsmässigen Demokratieverständnisses und müsste eine Selbstverständlichkeit sein.

Wer aussichtsreiche Wahlchancen haben wollte, musste bisher für einen guten Listenplatz auf den Wahllisten besorgt sein. Dass dabei meistens die besser vernetzten, mit ausreichend Vitamin B versorgten Männer die besten Listenplätze unter sich ausmachten, liegt auf der Hand. Hätte sich dieses System bewährt, müsste man jetzt nicht überparteilich nach mehr Frauen in politischen Ämtern rufen.

Aber selbst Frauen, die es in die Poleposition schaffen und überparteilich wählbar wären, werden dann durch Machtpäckli ausgebremst. Falls der Gegenvorschlag zur Majorzinitiative angenommen wird, erübrigt sich die Taktiererei um Listenplätze. Auf den ersten Plätzen werden die Bisherigen – Frauen wie Männer – in ausgeloster Reihenfolge aufgeführt. Daran ist nichts Anrüchiges zu erkennen. Anschliessend werden die übrigen Kandidierenden in ausgeloster Reihenfolge aufgelistet.

Der Vorschlag zur Auslosung der Listenplätze stammt übrigens aus der Stube der SVP und fand im Parlament breite Zustimmung. Die Gegnerschaft aus Kreisen der FDP und SVP dürfte sich kaum deswegen formiert haben, weil sie Angst hat, ihre Frauenkandidaturen nicht mehr positionieren zu können.

Im Gegenteil haben SVP und FDP immer betont, dass Frauen keine Vorzugsbehandlung, keine «Extrawurst», keine Frauenquote und auch keine separaten Frauenlisten brauchen. Der Gegenvorschlag zur Majorzinitiative ist Chancengleichheit, Gleichberechtigung und gelebte Demokratie. Dafür stehen wir ein.

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