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Eingesandt:  Leserbrief

Fusspflege nur noch mit einem HF-Abschluss möglich?

Zum Bericht «Podologie nicht mehr vor Ort im Alterszentrum möglich»

Bereits in meiner Ausbildung zur Pflegefachfrau habe ich gelernt, dass die Fusspflege bei Diabetespatienten fachmännisch durchgeführt werden muss. Bei langjähriger Erkrankung kann es durch den stetig erhöhten Zucker im Blut zu Sensibilitätsstörungen kommen. Dadurch werden Druckstellen oder kleine Verletzungen nicht bemerkt, was zu schweren Komplikationen führen kann.

Dass neuerdings Risikopatienten im Altersheim ihre Behandlungen nicht mehr erhalten, weil die Kontrolle durch eine Fachperson mit HF nicht mehr gewährleistet werden kann, gibt mir zu denken. Gab es in der Vergangenheit schwerwiegende Qualitätsprobleme, die eine Aufsicht überhaupt nötig macht? Weshalb reicht heute eine dreijährige Ausbildung zur Podologin EFZ nicht mehr aus, um diese Füsse zu behandeln?

Auf unsere in der Schweiz angebotenen Ausbildungen auf EFZ-Niveau können wir stolz sein. Lassen wir uns diese Errungenschaft nicht durch unnötige Akademisierung und eine damit verbundene immer höher werdende Bürokratie ruinieren. Entscheidend sind Arbeitskräfte, die mit handwerklichem Geschick, Kreativität, Leidenschaft und langjähriger Berufserfahrung ihrem Beruf nachgehen.