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Eingesandt:  Leserbrief

Für die Förderung wenig getan

Zum 75. Geburtstag von Sepp Trütsch

Neidlos ist einzugestehen, dass Sepp Trütsch ein begabter und brillanter Jodler ist. Anfang der 80er-Jahre war Sepp Trütsch Assistent beim Schweizer Fernsehen. Ich erlebte ihn als «Gehilfen» an einer Direktsendung, moderiert von Margrit Hadorn aus der Entlebucher Gemeinde Hasle.

Zufällig spielte die Wolhuser Kapelle Alois Aregger auf, wo ich als Pianist mitwirkte. Kurze Zeit später «rutschte» Sepp Trütsch nach und wurde Moderator in Volksmusik-Sendungen im Schweizer Fernsehen wie auch später im Grand Prix der Volksmusik. Sepp Trütsch war dafür bestens prädestiniert.

Eines konnte Sepp Trütsch nicht verbergen: seine Selbstdarstellung. Die Moderation genügte ihm nicht. Er wollte ab und zu «mehr». Hier ein Beispiel: Für eine Fyrabig-Sendung mit Nidwaldner und Entlebucher Interpreten wurden die Dallenwiler Musikgesellschaft, das Handorgelduo Marcello Müller-Thuri Schuler, Beckenried, das Jodelduo Vreni und Franz Stadelmann und die Jodlerin Sabina Kuhn angefragt und aufgeboten. Es fanden Vorproben in Fürigen NW statt, wo Messungen der einzelnen Musiktitel erfasst wurden, durch Sepp Trütsch persönlich. Es kam zur Aufzeichnung der Sendung im TV-Studio Leutschenbach. Spontan kam es Sepp Trütsch in den Sinn, selber im Duett mit Sabine Kuhn einen zusätzlichen Musiktitel einzufügen.

Das Ergebnis: Um die vorgegebene Sendezeit einhalten zu können, schnitt er vor der Ausstrahlung beim Musiktitel «Bim Moser Anni» den zweiten Teil und im Trio die Wiederholung (Handorgelduo) heraus. Ähnlich bei der MG Dallenwil. Kommentar überflüssig.

Das war nicht gerade die Art des «feinen Mannes». Für die Förderung innerhalb der Ländlermusik tat Sepp Trütsch herzlich wenig. Da war der Vorgänger Wysel Gyr ein Genie mit Bravour, das heisst, ein ausgewiesen

fachkompetenter Ländlermusiker.