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Leserbrief

Fair ist fair

Zur Abstimmung über die Einführung einer Mehrwertabgabe bei Um- und Aufzonungen in der Gemeinde Schwyz vom 28. September

Stellen Sie sich mal vor, Sie gewinnen im Lotto. Unerwartet erhalten Sie Geld, einfach so. Jetzt stellen Sie sich vor, der Bodenpreis Ihres Grundstücks ist von heute auf morgen aufgrund einer Um- oder Aufzonung deutlich mehr wert. Im Grunde ist es doch dasselbe. Na ja, fast.

Ein Unterschied ist, dass wir beim Lotto selbst aktiv werden müssen. Beim Bodenpreis nimmt die Gemeinde einen grösseren Betrag in die Hand (zum Beispiel für neue Zufahrtstrassen, Leitungen oder später Schulen) und erhöht den Wert der Grundstücke, ohne selbst etwas zurückzuerhalten. Und sie macht das auch nur bei jenen, die bereits Land besitzen. Den Aufwand der Gemeinde bezahlen wir via Steuern aber alle. Das ist doch nicht gerecht.

Darum kommt dieser einmalige Betrag von 20 Prozent des Mehrwerts ins Spiel, über den wir abstimmen. So kann die Gemeinde einen Teil ihrer Kosten bezahlen, direkt erhoben von jenen, die profitieren. Bei Neueinzonungen ist das bereits der Fall. Und bei einer Aus- oder Abzonung wird korrekterweise die Differenz dem Besitzer ausgezahlt.

Durch die Um-/Aufzonung können zusätzliche Wohnungen realisiert werden. Klar, das kostet. Aber das sind die Investitionen, die auch zu mehr Mieteinnahmen für Vermieterinnen und Vermieter führen. Auf die lange Sicht rechnet sich das. Und die Abgabe ist erst fällig, falls man das Grundstück bebaut oder es verkauft.

Aber keine neue Abgabe ohne versuchte Erpressung: Bei Annahme würden Mieten teurer, wird behauptet. Das ist falsch. Mit einer Um- oder Aufzonung können auf einem Grundstück mehr Wohnungen gebaut werden. Da die Allgemeinkosten nach einem Ausbau auf mehr Wohnungen verteilt werden können, müssten sie, wenn überhaupt, sinken. Hier geht es nicht um Neid oder Gier, sondern um Fairness. Daher ein klares Ja zur Mehrwertabgabe.