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Leserbrief

Fachkräftemangel wird angeheizt

Zum Streitgespräch «Hilft die Lohnvorlage gegen Lehrermangel, oder wollen dann einfach alle mehr Lohn?» vom 27. August

Das neue Personal- und Besoldungsgesetz für Schwyzer Lehrpersonen ist ein nicht zielführendes Flickwerk. Es wird komplett versäumt, Lösungen einzubringen, die sowohl Lehrpersonen, Eltern als auch Schülerinnen und Schüler unterstützen. Stattdessen werden eine Lohnerhöhung sowie die Einführung von zwei Entlastungslektionen vorgeschlagen. Diese Massnahmen sollen angeblich nicht nur bestehende Probleme lösen, sondern dazu beitragen, mehr Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen und sie dort zu halten.

In Freienbach gehen Kinder aus rund 50 Nationen zur Schule. Ich bezweifle, dass Lehrpersonen durch höhere Löhne und zusätzliche Freilektionen erst viel später als heute feststellen werden, dass die Vermittlung der deutschen Sprache die Basis für einen funktionierenden, weniger belastenden Unterricht ist. Der Druck durch mehrere Fremdsprachen, der immense administrative Aufwand und die Integration von verhaltensauffälligen Kindern führen vielmehr zu einer Überlastung, die frühzeitige Abgänge von Lehrkräften begünstigt.

Hier müssen wir ansetzen. Ausserdem ist die Aussage, dass sogar der Fachkräftemangel mit diesem Gesetz behoben wird, irreführend. Die zwei zusätzlichen Entlastungslektionen erfordern mindestens 30 bis 40 neue Lehrpersonen im Kanton Schwyz. Höhere Löhne führen höchstwahrscheinlich zu noch mehr Teilzeitpensen. Es ist erforderlich, die Probleme an der Wurzel zu packen, anstatt nur an der Oberfläche zu kratzen und es damit noch zu verschlimmern. Diese Vorlage lehne ich deshalb entschieden ab.