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Eingesandt:  Leserbrief

Es gibt weit effektivere Lösungen

Zum Projekt Alpin Solar Ybrig.

Die geplante Solaranlage am Roggenstock wird Strom für beachtliche 2600 Haushalte liefern. Weil über der Nebelgrenze gelegen, bringt sie besonders wertvollen Winterstrom und hilft mit, die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern. Was bedeutet das im Verhältnis zu unserem Strombedarf?

Ende 2019 wurde das KKW Mühleberg vom Netz genommen. Die Stromlücke der Schweiz vergrösserte sich ohne Not um weitere 3000 GWh/J. Zum Vergleich vermag die Anlage «Roggenstock» nur mickrige 0,3 Prozent dieser «Mühleberg-Lücke» zu schliessen. Anders gesagt, es müssen weitere 330 solcher Solaranlagen erstellt werden, nur um Mühleberg zu kompensieren.

Wegen der 0,3 Prozent sollen ca. 90 000 m 2 Alpenlandschaft verunstaltet werden. Auch an touristischer Berühmtheit dürfte Oberiberg kaum gewinnen, denn es wird sehr bald ein Ort unter Gleichen sein. Zudem sind die willkommenen Zuschüsse von Bund und Kanton nichts anderes als Steuergeld und/oder Gebühren der Strombezüger, also praktisch von uns allen. Wer Aufwand und Nutzen einander gegenüberstellt, wird leicht zur richtigen Antwort kommen.

Sich von fossilen Brennstoffen zu lösen, ist unserer Umwelt und der Luft zuliebe dringend nötig. Es gibt weit effektivere Lösungen wie Kernreaktoren neuster Generation, Geothermie und weitere. Könnte ich in Oberiberg abstimmen, wäre ein gut begründetes Nein sicher.

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