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Leserbrief

Ein Stich mitten ins Herz

Zum Artikel «Sägelstrasse wird schmaler, der Campingplatz deutlich kleiner» vom 22. August

Der Campingplatz Buchenhof muss auf den Stand von 1987 zurückgebaut werden. Alle seither erstellten Bauten sind illegal und müssen weg. Die Information des Umweltdepartements traf die 200 Dauercamper, die im Buchenhof ihr kleines Paradies gefunden haben und in ihre Anwesen viel Liebe, Arbeit und Geld investiert haben, mitten ins Herz. Erfahren haben sie es aus dem Radio oder aus dem Internet. Die Betroffenen persönlich zu informieren, hielt niemand für nötig.

Viele Mieter haben in die Gestaltung ihrer Parzellen viel Geld investiert – in Treu und Glauben, dass die Bauten rechtmässig seien. Müssen diese nun zurückgebaut werden, bleiben sie auf diesen Kosten sitzen. Denn insbesondere die Wohnwagenvorbauten verlieren schlagartig an Wert, sobald sie demontiert werden müssen.

Noch schmerzhafter ist jedoch der emotionale Verlust: Für zahlreiche Mieter ist das Domizil am Lauerzersee ein Lebensmittelpunkt geworden. Über Jahre gewachsene Nachbarschaften, Freundschaften – kurz: ein Stück Heimat – stehen auf der Kippe.

Als betroffener Mieter bin ich verärgert. Hätte ich gewusst, dass die Anlage nicht zonenkonform und die Bauten möglicherweise nicht rechtmässig sind, hätte ich die Parzelle nie gemietet und kein Geld in die Erneuerung der Infrastruktur gesteckt.

Für das weitere Vorgehen erwarte ich von den Verantwortlichen, dass nicht nur die Interessen der Natur berücksichtigt werden, sondern auch die Interessen der Menschen, deren Boden man letzte Woche unter den Füssen weggezogen hat. Sollten Rückbauten unausweichlich sein, erwarte ich eine angemessene Übergangsfrist, sodass sich die Investitionen amortisieren lassen. Und nicht zuletzt erwarte ich ab sofort eine proaktive, transparente und gut koordinierte Kommunikation von Kanton, Gemeinde und Eigentümerschaft.

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