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Leserbrief

Dorfhafen Brunnen

Zur Ingenbohler Abstimmung über
die Pluralinitiative «Aufwertung des Seeufers zu einem funktionalen 
Dorfhafen» vom 28. September

Ich bin in Brunnen geboren, zahle meine Steuern in der Gemeinde Ingenbohl, bin parteilos und 50 Meter von der Seepromenade entfernt aufgewachsen. Ich kenne die Gegebenheiten am und auf dem Vierwaldstättersee. Wie alle anderen Seegemeinden verfügt auch Brunnen über den sturmsicheren Föhnhafen für Dauermieter und ebenso für kurzzeitige Gästeplätze. Alle Schiffer kennen die Regel: bei Sturmwarnung zurück in den sicheren Hafen!

Die Gemeinde will nun aber mit dem Argument mangelnde Sicherheit bei Föhn zehn bewilligte Gästeplätze aufgeben. Das ist nicht nachvollziehbar. Andere Seegemeinden setzen sich für den Erhalt von Gästeplätzen ein. Die Besucherplätze im Föhnhafen wurden reduziert, weil die Dauervermietung der Gemeinde offensichtlich mehr Geld bringt. Die Seerestaurants verdienen allerdings ihr Geld von jenen Kunden, die am Seeufer anlegen können.

Der historische Dorfhafen, gebaut aus heimischem Kalkstein und Granit, soll sterilen Betontreppen weichen. Der Granit wurde vor Jahrhunderten durch den Reuss-Gletscher gratis in unser Dorf angeliefert. Aus diesen Erratikern wurden die Blöcke im Dorfhafen von Hand gemeisselt. Solche Blöcke überleben weitere Jahrhunderte. Betontreppen hingegen werden innerhalb von zwei Generationen zerbröckeln. Die Pluralinitiative will die Instandsetzung der bestehenden Hafenanlage und keine fantasielosen Betonklötze entlang der Schiffländi.

Die Planung der neuen Seeufergestaltung muss daher mit der zukünftigen Planung für eine verkehrsfreie Seepromenade verknüpft werden. Die Realisierung der Projekte soll danach in Etappen erfolgen. So können wir nicht nur Geld sparen, sondern ein gelungenes Gesamtprojekt für die kommenden Generationen schaffen – gleichsam eine Perle am See. Daher empfehle ich ein klares Ja zur Pluralinitiative.

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