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Leserbrief

Die hohen wissenschaftlichen Standards

Zum Artikel «Wir publizieren, was die Daten sagen – nicht, was politisch passt» vom 3. Juli

Wer es mit einer Publikation in Herrn Rubins «Journal of Medecine» schafft, ist eine renommierte Wissenschaftsperson, denn: «… hohe Standards bezüglich Qualität, Ethik und Verständlichkeit» sind gesetzt, was «bedeutet .., dass wir von Autoren zusätzliche Daten oder Analysen abverlangen oder sie bitten, ihre Schlussfolgerungen zu ändern, wenn diese nicht ausreichend durch Daten gestützt sind.» Tönt sensationell! Bei der von Bill Gates (Microsoft) gesponserten «medizinischen Superintelligenz» (MAI-DxO) scheint aber das Journal ein Auge zugedrückt zu haben.

Die Studie möchte aufzeigen, dass eine KI-gesteuerte Diagnose besser ist als die von menschlichen Ärzten. Die Ärzte mussten ohne Fachliteratur, kollegiale Beratung, ohne zusätzliche Tests antreten bei akademisch konstruierten Ausnahmefällen. Genau jene Fälle, welche grosse Sprachmodelle sehr gut analysieren können. Keine Validierung, ohne Peer-Review, ohne Pilotversuche an Patienten und ohne Prüfung durch unabhängige Forschung oder Fachgesellschaften. Willkommen in der Welt der Wissenschaft!

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