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Leserbrief

Die gnädigen Herren der Höfe

Zum Leserbrief von Kantonsrat Dominik Zehnder zum innerkantonalen Finanzausgleich vom 18. Februar

Im Leserbrief unterstellt mir Kantonsratsvizepräsident Dominik Zehnder, Freienbach, mit meinem Gastbeitrag über das unverändert hohe Steuergefälle im Kanton Neid und Unzufriedenheit zu schüren. Mit meinen Ausführungen setzt er sich jedoch nicht konkret auseinander. So übersieht er etwa geflissentlich, dass ich die Halbierung der Steuerlast in den letzten 50 Jahren ausdrücklich hervorhebe.

Vielmehr versucht er, mit ein paar saloppen Sprüchen die Finanz- und Steuerpolitik der Höfner Gemeinden als Inbegriff einer erfolgreichen Haushaltsführung anzupreisen. Kein Wort zur Zielsetzung des Finanzausgleichs, der die unterschiedliche Belastung in den Gemeinden im Dienst des innerkantonalen Zusammenhalts verkleinern soll. Kein Wort dazu, dass der Unterschied trotz Revision IFA 2025 zwischen der steuergünstigsten Gemeinde (Freienbach) und der teuersten Gemeinde (Schübelbach) immer noch beinahe 100 Prozent beträgt – mit wachsender Tendenz. Kein Wort dazu, dass wir mit dieser Spannweite schweizweit nach wie vor zu den Kantonen mit dem grössten innerkantonalen Steuergefälle gehören.

Jedenfalls trifft Kantonsrat Manuel Mächler, seines Zeichens Fraktionschef der SVP, ins Schwarze, wenn er gleich mit zwei erst kürzlich eingereichten parlamentarischen Vorstössen exakt die Unzulänglichkeiten des IFA kritisch hinterfragt. Pikant ist dabei, dass Manuel Mächler als Schübelbacher Kantonsrat nur einen Steinwurf entfernt von Kantonsrat Zehnder wohnt und politisiert – die Verhältnisse in Ausserschwyz also bestens kennt und diese gerade deshalb anprangert.

Nach Kantonsrat Zehnder dagegen greifen die Höfner Gemeinden den andern ohnehin schon kräftig unter die Arme, sodass diese besser das Maul halten sollen! Ein Vorgeschmack auf die Denkweise des angehenden Kantonsratspräsidenten als (neuer) gnädiger Herr der Höfe?