Der SVP-Kantonsrat Alois Lüönd-Martone behauptet in seinem Leserbrief, dass die Annahme der Teilrevision des Personal- und Besoldungsgesetzes für die Lehrpersonen an der Volksschule keine Probleme löse. Das ist ebenso falsch wie die Behauptung, dass alle Lehrpersonen eine grosszügige Lohnerhöhung erhalten würden.
Die Lohnerhöhung betrifft einzig die Anfangslöhne – und diese Anpassung ist notwendig, um junge Lehrpersonen nicht an die umliegenden Kantone zu verlieren.
Ebenfalls wenig zielführend ist es, wenn bürgerliche Politikerinnen und Politiker den Teilzeitanteil der Lehrpersonen pauschal für die angespannte Situation verantwortlich machen. Als Schulleiter habe ich noch nie eine Lehrperson erlebt, die ohne triftigen Grund Teilzeit arbeitet. Meist sind es Weiterbildungen oder Betreuungsaufgaben, die eine Reduktion des Pensums erforderlich machen – und dies oft nur für eine bestimmte Lebensphase. Zudem erlebe ich teilzeitarbeitende Lehrpersonen als äusserst motiviert und engagiert. Wenn wir auch diese gut ausgebildeten Fachkräfte verlieren, indem wir ein Mindestpensum vorschreiben, verschärfen wir die Situation zusätzlich.
Es ist ebenso schädlich, die Lehrpersonen pauschal als faul oder arbeitsscheu darzustellen. Solche Vorurteile schaden dem Ansehen des Lehrberufs und tragen sicher nicht dazu bei, dass junge Menschen sich für diesen wertvollen Beruf entscheiden. Der Regierungsrat und alle Parteien ausser der SVP haben die Problematik erkannt und verschiedene Massnahmen beschlossen, um die Attraktivität des Lehrberufs zu steigern. Die Teilrevision ist Teil dieses Massnahmenpakets und ein gut schweizerischer Kompromiss zugunsten unserer Kinder. Deshalb stimme ich am 28. September Ja.