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Eingesandt:  Leserbrief

Das Vertrauen ist im Keller

Zu den massiven Preiserhöhungen der Agro Energie AG

Im «Boten» vom 4. November werden zur Preisentwicklung der Agro die konkreten Preisaufschläge von vier Grossbezügern von Agro-Energie dargestellt. Mit Verlaub: Was die Agro schlagartig mehr verlangt, hat mit seriöser Geschäftspraxis nichts zu tun, denn sie bleibt den Nachweis schuldig, dass sich ihre Zukaufskosten derart erhöht haben.

Die beiden Aktionäre, die Pensionskasse Profond und die Industriellen Werke Basel, hätten den Kunden detailliert darlegen müssen, wie sich die Zukaufskosten erhöht haben, um den Preisaufschlag überzeugend zu rechtfertigen. Das ist nicht geschehen.

Logisch, dass die grosse Unterstützung für die Agro und das in sie gesetzte Vertrauen weg sind, und dies nicht nur bei den Grossbezügern, sondern auch beim kleinen Hausbesitzer mit Agro-Anschluss. Viele haben sich damals entschieden, sich der Agro anzuschliessen in der Meinung, man mache den Wechsel zu umweltfreundlicher Energie. Und nun sind sie der Agro ausgeliefert. Um das Vertrauen wieder herzustellen, müssten die Verantwortlichen der Agro in Kürze eine detaillierte und nachweisbare Aufstellung der Mehrkosten vorlegen.

Zumindest hoffe ich, der Preisüberwacher schafft Klarheit. Wie auch immer: Das Vertrauen in die Agro ist vermutlich bei allen Kunden im Keller, es sei denn, die heutigen Aktionäre wären bereit, die Aktien dem Kanton, dem Bezirk und den interessierten Gemeinden zu verkaufen. Dann könnten diese im Interesse der Bürger die Energiekosten bestimmen, wie dies heute beim EBS der Fall ist.