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Eingesandt:  Leserbrief

Damit jede Stimme zählt

Zum Vorstoss «Wohnsitzpflicht für Kandidierende»

Mit dem Satz: «Das Volk fühlt sich so nicht ernst genommen», begründet der Steinerberger SVP-Kantonsrat Max Helbling seine Forderung zur Wohnsitzpflicht von politischen Kandidatinnen, damit zukünftig keine «Fremde» mehr kandidieren können.

Vielleicht müssen wir auch etwas genauer hinschauen, wieso es oft zu diesem Schritt kommt. Tatsache ist, dass in vielen, vor allem kleineren Gemeinden Parteien in der Minderheit oft nicht ernst genommen werden, ja Menschen mit anderem Denken und anderen Ansichten diskriminiert und despektierlich behandelt werden. Unter solchen Voraussetzungen kann es schwierig sein, sich mit einer anderen Meinung zu äussern, geschweige denn hinzustehen. Zudem sind viele Schwyzer Gemeinden so klein, dass die meisten Parteien gar keine Mitglieder dort haben.

Deshalb werde auch ich als «Fremde» oder Halbfremde (habe ich doch immerhin für sieben Jahre als Pflegefachfrau im Altersheim St. Anna gearbeitet) in Steinerberg kandidieren und möchte den Steinerberger Stimmberechtigten so die Möglichkeit bieten, einer Person die Stimme zu geben, die ihrem Denken näher ist. In Steinerberg hätte man nämlich 2016 und 2020 ohne SP-Kandidatur nur eine einzige Wahl gehabt – gleich keine Wahl. Und das wäre sicher nicht im Interesse der Stimmberechtigten und eine Schande für unsere Demokratie.

Mit meiner Kandidatur in Steinerberg gibt es immerhin eine faire Wahl, und die Stimmen all jener, die SP wählen möchten, zählen dank des kantonalen Wahlsystems auf jeden Fall.

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