Die beiden «Bote»-Chefredaktoren geben Pro- und Contra-Argumente zu Sinn und Zweck von Abstimmungsumfragen wider. Ein ganz wesentlicher Aspekt wurde dabei ausgeblendet: Ist es Aufgabe der SRG, mit den Zwangsgebühren solche Umfragen durchzuführen? Ich meine, nein. Wenn Private oder Interessengruppen wie Parteien oder Verbände Umfragen durchführen, sei das ihnen unbenommen. Da weiss man dann wenigstens, welche Interessen dahinter stecken könnten.
Umfragen der SRG sind für Aussenstehende eine Blackbox. Wer kennt die Formulierung zur Einführung der Umfrage? Sie kann die Antwort bereits in eine gewünschte Richtung lenken. Wer kennt die Auswahlkriterien für die zu Befragenden? Und Hand aufs Herz: Wollen Sie einer wildfremden Person, die Sie mit dieser Umfrage vielleicht sogar belästigt, Auskunft geben über sehr persönliche Sichtweisen? Nicht umsonst sind Abstimmungen geheim. Es wird Leute geben, die so antworten, wie sie denken, es könnte dem (woken?) Mainstream entsprechen. Und dieser wiederum wird von den SRG-Medien wesentlich gesetzt.
Des Weiteren gibt es bei der Abstimmung kein «eher dafür oder eher dagegen». Diese Kategorien müssten wohl zu den Unentschlossenen gezählt werden. Alles ein wenig zu viel Hokuspokus, um Umfragen als wirklich wissenschaftlich seriös gelten lassen zu können.