Wer auf dem Muotadamm spaziert, bemerkt, dass der mittlere Stützpfeiler der Holzbrücke aus Beton ist. Allerdings ist der Betonpfeiler im Hochwasserbereich mit Natursteinen ummantelt. Eine altbewährte Bauweise, um Beton zu schützen.
Beton ist zwar modellierbar. Die Festigkeit ist jedoch zehnmal tiefer als bei Natursteinen. Modellierten Beton kann man übrigens als Betonwüste auf der Hofmatt in Schwyz bestaunen. Beton ist nicht widerstandsfähig gegen Abrasion und Erosion. Besonders Treibholz kann dem Beton zusetzen. Seit eh und je werden daher Ufersicherungen mit Natursteinen ausgeführt. Solche Uferverbauungen funktionieren seit Jahrhunderten von Flüelen bis nach Luzern.
Nun will aber das Behördenprojekt eine «Beton-Landschaft» realisieren. Selbst die Ufersicherung soll mit Beton ausgeführt werden, umfassend die Böschung im Dorfhafen sowie die Ufermauer vor dem Bellevuequai. Wie lange wird das wohl halten, frage ich mich als Baufachmann.
Beton an dieser exponierten Föhnlage wird sich in 20 bis 30 Jahren zersetzen. Dann steht eine kostspielige Instandstellung an. Der Ersatz der Betonelemente durch Natursteine wäre ideal, ist aber unbezahlbar. Wenn also heute die Natursteine am See ausgebaggert werden, ist das irreversibel.
Das Behördenprojekt soll weniger kosten als die Aufwertung des historischen Hafens. Fakt ist jedoch, dass die Planung allein durch die Projektverknüpfung kostengünstiger wird. Zudem kostet die Aufwertung zirka 30 Prozent weniger als das fantasielose Betonkonstrukt. Die sanierte Natursteinböschung hält aber dreimal länger als Beton. Resultat: Im Kosten-Nutzen-Vergleich schneidet die Aufwertung somit dreimal besser ab als die Betonklötze.
Angesichts dieser gröberen Kostenfalle empfehle ich ein klares Ja zur Pluralinitiative. Die kommenden Generationen werden uns dafür danken.