Es gibt ein Buch vom Weber Verlag, Thun, mit dem Titel «Von Land zu Land». Autor dieses Buches ist Herr Stefan Ragaz. In diesem Buch beschreibt Herr Ragaz sehr gut, wie sich die Schifffahrt auf unserem schönen See seit mehr als tausend Jahren entwickelte. Eigentliche Hafenanlagen, wie wir sie heute kennen, gab es lange nicht, sondern Anlegestellen. Grund dafür war, dass die Boote Nauen waren und mit dem Bug nach vorne an Rampen zum See festgemacht wurden. Diese Rampen dienten auch zum Be- und Entladen. Die Boote konnten bei Stürmen, wie heute noch vielerorts üblich, einfach an Land gezogen werden. Erst Mitte 19. Jahrhundert, mit den Dampfschiffen, änderte sich das, und es wurden Häfen im heutigen Sinne gebaut. Im genannten Buch ist die Brunner Schiffig erwähnt und ein Stich von Brunnen um 1400 abgebildet. Darauf sind die Nauen bei der Sust deutlich zu erkennen. Ein weiterer Stich von 1642 zeigt die Nauen auch bei der Sust im Dorf. Der einzige Fluss im Talkessel war damals die Muota, welche sich immer neue Wege suchte. Das gesamte Leewasser wurde ziemlich sicher nicht vor Mitte 19. Jahrhundert melioriert. Also konnte da vorher keine Hafenanlage sein.
Wir hatten in Ingenbohl/Brunnen eine vergangene und erleben nun eine neue umstrittene Abstimmung. Egal, wie die Abstimmung ausgeht, es muss nachher wieder Ruhe und Vertrauen einziehen unter unserem langjährigen Motto: «Läbe und läbe la». Damit es beim nächsten grossen Bauvorhaben Bahnhofplatz besser kommt, sollte die Gemeinde schon früh interessierte Bürger beiziehen und bereits in der Phase der Planung Orientierungen veranstalten. Das Vorgehen könnte an einer der nächsten Gemeindeversammlungen diskutiert und eventuell beschlossen werden.