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Leserbrief

Amtliche Manipulation

Zur Ingenbohler Abstimmung über die Pluralinitiative «Aufwertung des Seeufers zu einem funktionalen Dorfhafen» vom 28. September

In den zugestellten Stimmunterlagen haben die Gemeindebehörden einen Wahlprospekt gegen die Pluralinitiative «Aufwertung des Seeufers» mitgeliefert. Dabei wird anhand von vier Bildvergleichen die heutige Situation der Visualisierung des Behördenprojektes gegenübergestellt. Besonders ins Auge sticht dabei die unansehnliche Uferböschung des noch nicht sanierten Dorfhafens im Vergleich mit dem visualisierten Behördenprojekt. Diese Gegenüberstellung ist nicht korrekt, das ist ein Affront gegen die Pluralinitiative.

Denn es ist ja gerade Sinn und Zweck der Pluralinitiative, den alten Dorfhafen wieder aufzuwerten. Der Böschungsfuss soll neu gegen Unterspülung und Abrutschen gesichert werden. Die Natursteine sollen in Reih und Glied gestellt, die ganze Böschung neu vermörtelt werden – wie im Ursprungszustand. Dann können wir uns alle auf eine gelungene Instandstellung freuen und müssen uns nicht mit einer fantasielosen Betontreppe abfinden. Wenn schon, dann müssten beide Projekte in der künftigen Ausgestaltung visualisiert und so einander gegenübergestellt werden. Alles andere ist unfair und gerade in einer amtlichen Stimmunterlage mehr als fragwürdig.

Frau Gemeindepräsidentin Irène May betonte bei der Behandlung der Vorlage über die Pluralinitiative Kurve+ und das Behördenprojekt Hochkreisel immer wieder, dass Äpfel mit Äpfeln verglichen werden müssten. Diese Devise scheint zwischenzeitlich ausser Kurs geraten zu sein. Ich bin jedoch überzeugt, dass das Stimmvolk den manipulativen Bildvergleich erkennt und der Sanierung und Aufwertung des alten Dorfhafens gegenüber der sterilen Betontreppe den Vorzug gibt. Entgegen dem fragwürdigen Abstimmungsprospekt empfehle ich daher ein klares Ja zur Pluralinitiative «Aufwertung des Seeufers zu einem funktionalen Dorfhafen».

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