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Leserbrief

Abstimmungskampf à la Schwyz

Zum Leserbrief «Achtung, Fake News von links» von Ueli Kistler und Alois Lüönd vom 4. Juli

Willkommen im Abstimmungskampf in Schwyz. Es ist erstaunlich, dass er, egal bei welchem Thema, immer das gleiche Schema besitzt: Als Erstes wird eine Behauptung in den Raum geworfen. Diese wird in einem nächsten Schritt von der Gegenseite widerlegt. Und als Reaktion darauf wird dann die erste Behauptung unverändert wiederholt, ein paar zusätzliche Halbwahrheiten hineingestreut und – als Sahnehäubchen – gegen links im Generellen geschossen.

Die Behauptung: Mehr Lohn führt zu mehr Teilzeit. Zu diesem Thema haben wir jetzt einiges lesen können. Fakt ist, das kann nicht nachgewiesen werden (und entspricht, gemäss Personen vom Fach, nicht der Realität). Die Wiederholung ist logischerweise dasselbe, ohne auf die Gegenargumente einzugehen. Die Halbwahrheit: Auch Lehrer im fünften Jahr erhalten eine Lohnerhöhung. Ja klar, alles andere wäre sinnlos. Oder soll man den Lohn im ersten Jahr erhöhen, nur um ihn im zweiten gleich wieder zu kassieren? Das ist kein Argument.

Das Sahnehäubchen: Fake News von links. Reisserisch wie eh und je und gefühlt das offizielle Motto der SVP Schwyz. Der Hass gegen links geht so weit, dass man nicht mal mehr zuhört. Und das in einer Demokratie. Das ist bedenklich. Übrigens, auch die FDP stimmt dieser Vorlage zu. Und als links kann man sie nun wirklich nicht bezeichnen.

Es wird aber auch gesagt, dass das nicht die richtige Lösung für das Problem sei. Was ist denn die Lösung? Wir sind ganz Ohr, aber ein konkreter Vorschlag fehlt weiterhin. Abgesehen davon, wenn einer existiert, wieso wurde der nicht im Kantonsrat diskutiert? Generell habe ich Bedenken, wenn ich die Diskussionskultur hier lese. So diskutiert ihr im Kantonsrat, indem ihr eben nicht diskutiert? Vorschlag: Sucht einen Lehrer auf, der das unterrichtet. Also – solange wir noch Lehrer haben.