Sie sei freiwillig, heisst es. Wie doppelbödig diese Freiwilligkeit ist, zeigt dieses Beispiel: Die ebs Energie AG installierte im Frühjahr in allen Häusern neue Zähler in Form von Smartmetern – einem elektronischen Messgerät, das den Verbrauch detailliert in die Zentrale meldet. Wer aus guten Gründen (Strahlenschutz, Schutz der Privatsphäre) beim bisherigen analogen System bleiben wollte, konnte das melden. Doch dann wird man zur Kasse gebeten: Belastet werden jährliche Ablesekosten von 120 Franken.
Das gleiche Prinzip gilt bei der E-ID: Wer nicht mitmachen will, wird bestraft, mit Gebühren oder gar mit Ausschluss von Dienstleistungen, wie zur Corona-Zeit. Datenschutz? Das ist Wunschdenken, wie ein Blick in die jüngste Medienberichterstattung zeigt. Die Hacker sind zahl- und erfolgreich auf Verwaltungen, Verbände, Spitäler, Firmen – zwecks Diebstahl von Daten und Erpressung oder Weiterverkauf – losgegangen. Die Abwehr durch sogenannte Cybersicherheitszentren bei Bund und Kantonen ist löchrig, nicht weil Bürokraten weniger intelligent wären als Tüftler und Hacker, sondern weil ihrem Fleiss nicht Millionengewinne winken.
Digitalisierung ist Segen, aber auch Fluch geworden, weil selbst das intimste Verhalten ihrer Nutzer als Rohstoff erfasst, datafiziert, abgesogen und in einem gigantischen Informationspool gespeichert wird. Daraus formuliert Big Tech nach Bedarf seiner Kunden aus Militär, Politik und Wirtschaft Vorhersagen über künftiges Verhalten der Menschen. Das ist eine Steuerungsmacht, die wir uns so wenig vorstellen können wie die Lichtgeschwindigkeit, mit der sie arbeitet. Oder die Dollarmilliarden, die sie verdienen. Aufhalten kann man die Entwicklung nicht, aber man kann Sand im Getriebe sein, sein angeborenes Vertrauen in Misstrauen ändern gegen all die grossen Versprechen.