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Obwalden

Zwei bildende Künstler aus Nid- und Obwalden erhalten Werkbeiträge

Dem Nidwaldner Adrian Gander und dem Obwaldner Christian Kathriner werden die Werkbeiträge der Kantone Nid- und Obwalden zugesprochen. Die beiden Künstler zeigen sich erfreut.
Durfte im vergangenen Jahr den Werkbeitrag über 20'000 Franken entgegennehmen: Der Nidwaldner Graffiti-Künstler Adrian Gander. (Bild: Florian Pfister (Stansstad, 26. August 2021))
Der Obwaldner Künstler Christian Kathriner wird mit dem kleinen Werkbeitrag der Kantone Ob- und Nidwalden unterstützt.  (Bild: PD)

Manuel Kaufmann

Manuel Kaufmann

Der grosse Werkbeitrag der Kantone Nid- und Obwalden in der Höhe von 20'000 Franken geht dieses Jahr an den Nidwaldner Künstler Adrian Gander. Mit seinem Projekt «Disparities» strebe er an, sich neuen Themen und Arbeitstechniken zu erschliessen, wie es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der beiden Kantone heisst.

«Ich hätte nicht mit dem Beitrag gerechnet», sagt der 30-jährige Buochser, der sich in Nidwalden bereits als Graffiti-Künstler einen Namen machen konnte. Es sei immer ein Risiko, viel Arbeit in ein Projekt zu investieren, ohne zu wissen, ob man finanzielle Unterstützung dafür erhält. In seinem eingereichten Projekt geht es um die Unterschiede von virtuellen und reellen Räumen. Diese will er nun mit Malerei und Bildhauerei mithilfe eines 3-D-Druckers visualisieren. Mit dem Beitrag finanziert er einen Teil der Umsetzung seines Projektes. «Für die Finanzierung des gesamten Projekts wird es aber wohl nicht reichen», so Gander. Er ziehe deshalb in Erwägung, sein Projekt noch bei weiteren Stiftungen einzureichen. Wo die Ausstellung seines Projekts stattfindet, sei noch offen. Nächstes Jahr werde Gander an dem Projekt arbeiten – eine Ausstellung ist im Jahr 2023 geplant.

Kleinerer Werkbeitrag geht an Obwaldner Künstler

Der «kleine» Werkbeitrag in der Höhe von 10'000 Franken geht an den bildenden Künstler Christian Kathriner für sein Projekt «KI – nstler». Dabei untersucht Kathriner die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Kunst. Für den 47-jährigen Obwaldner sei der Werkbeitrag sehr erfreulich. «So kann ich meine Recherche zum Thema Vereinbarkeit von Malerei und Künstlicher Intelligenz vertiefen», sagt er. Allgemein findet er die Werkbeiträge ein «Fördermittel mit viel Potenzial» für Künstler. Ein Vorteil dabei sei, dass man für den Beitrag nicht um jeden Preis Resultate liefern müsse. Klare Vorstellungen hat Christian Kathriner noch nicht, aber er ist sich sicher, dass seine Recherchen in konkrete Kunstwerke münden werden.

Seit 2014 vergeben die beiden Kantone gemeinsam jährlich Werkbeiträge für Kulturschaffende. Das Ziel dabei ist es, Künstlerinnen und Künstler aus der Region und allen Kultursparten zu fördern. «Im Gegensatz zu der Projektförderung muss für den Werkbeitrag noch kein völlig ausgereiftes Projekt vorliegen», sagt Marius Risi, Leiter Amt für Kultur und Sport Obwalden. Es gehe darum, den Künstlerinnen und Künstlern den Raum zu geben, ein Werk zu entwickeln. Bewertet werden die eingehenden Gesuche von einer Fachjury, die in diesem Jahr aus Tobias Künzli (Musiker), Laura Livers (Komponistin), Elinor Wyser (Vertreterin der Kulturkommission Obwalden), Tide Zihlmann (Vertreter der Kulturkommission Nidwalden) und Präsidentin Barbara Schlumpf (Theaterregisseurin und Dramaturgin) bestand.

Nur wenige Gesuche eingegangen

Die beiden Künstler Gander und Kathriner mussten sich dieses Jahr gegen drei weitere Kunstschaffende behaupten. Nur fünf Künstler aus den Bereichen bildende Kunst, Musik und Kunstgrafik reichten ihre Projekte für den Unterwaldner Werkbeitrag ein. «Wir waren etwas überrascht über die wenigen Teilnehmenden», sagt Marius Risi. In den Jahren zuvor seien es meistens zwischen zehn und 20 Personen gewesen, die sich für den Förderbeitrag interessierten. «Der Rückgang ist möglicherweise auf die Coronakrise zurückzuführen», so Risi. Grundsätzlich sei man aber zufrieden mit dem Konzept der Werkbeiträge: «Wir hatten immer das Gefühl, das Geld sei gut investiert worden.» Darum hofft Marius Risi, dass in den nächsten Jahren wieder mehr Gesuche für die Werkbeiträge eingehen.

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