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Nationalfeiertag

«Zuversichtlich bleiben» - Gedanken des höchsten Nidwaldners zum 1. August

Für den höchsten Nidwaldner, Landratspräsident Markus Walker, ist klar: Die Schweiz ist einzigartig. Und gemeinsamen können Herr und Frau Schweizer noch einige Krisen überstehen.
Der Nidwaldner Landratspräsident Markus Walker beim Denkmal Allweg: «uwadlich stolz druif, dass miär Nidwaudner und Schweyzer sind».
Bild: Bild: Patrick Hürlimann (Ennetmoos, 26. Juli 2022)

Liebe Schweiz,

Wenn ich mich erinnere, wie wir als Kinder den 1. August feierten: Meine Mutter machte für die ganze Familie ein Plättli mit belegten Brötchen und gestaltete darauf mit roten Äpfeln und Nidwaldner Bergkäse ein Schweizerkreuz.

Auf den Bergen brannten die Höhenfeuer und als Höhepunkt durften wir manchmal sogar ein wenig Feuerwerk ablassen. Die Familie war zusammen und unsere Grossmutter erzählte uns die Geschichten vom Rütlischwur und von den Befreiungskriegen der Eidgenossen. Wir waren alle «uwadlich stolz druif, dass miär Nidwaudner und Schweyzer sind».

Auch heute ist der 1. August für viele Menschen in unserem Land etwas ganz Besonderes. Jeder feiert den Geburtstag unserer Schweiz auf seine Weise. Zu Hause im Garten mit der Familie, zusammen mit Freunden an einem grossen Fest oder ganz besinnlich irgendwo auf einem Berg oder an einem fernen Strand. Wir alle spüren: Die Schweiz ist einzigartig.

Hausgemachte Probleme rufen nach Lösungen

Bei vielen 1.-August-Ansprachen ist es Tradition, sich auf die reich befrachtete Schweizer Geschichte zu beziehen. Und obwohl mich die Geschichte der Schweiz seit jeher fasziniert, möchte ich an dieser Stelle einen Blick nach vorne wagen. Und dabei nicht vergessen, dass auch unsere Zukunft ihre Wurzeln in der Vergangenheit hat. Seit drei Jahren durchleben wir schwierige Zeiten. Die Welt und die Schweiz stehen vor gewaltigen Problemen. Nach der Coronapandemie, welche uns alle in irgendeiner Form getroffen hat, spüren wir nun die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in unserem Alltag.

Explodierende Energiepreise und unterbrochene Lieferketten treiben die Preise für Nahrungsmittel und den alltäglichen Bedarf in die Höhe. Dies betrifft uns alle. Nach wie vor beschäftigen uns die Auswirkungen der Asylmigration, einer grenzenlosen Globalisierung und die drohende Wirtschaftskrise.

Viele Probleme sind auch hausgemacht. Wir steuern auf eine Energiekrise zu. Das war schon vor dem Ukraine-Krieg klar. Wir können nicht einfach die Kernkraftwerke abstellen und auf Öl verzichten, ohne eine Alternative zu haben, die zuverlässig und bezahlbar Strom liefert. Und zwar auch in den Wintermonaten. Aber müssen wir deswegen Angst haben? Ich sage: Nein. Es sind viele Probleme, aber das bedeutet, dass viele Probleme auch viele Lösungen benötigen. Und viele Lösungen bedeuten viel Arbeit für uns alle.

Zuverlässig und beharrlich

Die Schweiz und insbesondere Nidwalden sind perfekt geeignet, um Lösungen zu finden. Wir haben ein exzellentes Bildungssystem, wir haben eine innovative und offene Wirtschaft, unsere Infrastruktur ist top und wir sind traditionell ein erfinderisches Land.

Unser Kanton Nidwalden hat dafür genau den richtigen Mix: Glaube an die Zukunft, gepaart mit kritischem Denken. Unternehmergeist und Kreativität. Wir Nidwaldner sind konservativ. Das heisst, wir sind zuverlässig, genau, beharrlich und wir haben ein grosses Qualitätsbewusstsein. Und wir Schweizerinnen und Schweizer lieben die Genauigkeit, die Bodenständigkeit, schützen unsere Freiheiten, und verteidigen, wenn immer notwendig, unser demokratisches System.

Wo stehen wir heute? Zuerst einmal dürfen wir feststellen, dass es uns allen sehr gut geht. Auch den Schwächsten in unserem Land geht es im Verhältnis zu allen anderen Ländern immer noch gut. Das ist aber nur möglich, wenn jeder seinen Beitrag leistet und unser Sozialsystem nicht ausgenützt wird.

Die Schweiz ist eine Willensnation! Das bedeutet, unser Staat ist nicht entstanden, weil wir früher einmal eine gemeinsame Sprache, Kultur oder Religion teilten. Die Menschen in unserem Land haben selbst entschieden: Wir müssen uns zusammentun, zusammenarbeiten und gemeinsame Lösungen finden. Wir sind uns bewusst, dass wir unterschiedlich sind – und trotzdem gehören wir zusammen.

Für eine sichere Zukunft in Freiheit

Aus jeder Krise ist die Schweiz bisher gestärkt wieder herausgekommen. Und wenn wir aktuell auch schwierige Zeiten durchleben, so ist es wichtig, dass in unseren Köpfen etwas passiert und wir trotz allem eine positive Einstellung haben. «Glauben wir an unsere Zukunft, haben wir Mut und Zuversicht, bleiben wir unkonventionell und kreativ. Vertrauen wir auf unsere starken Wurzeln und auf unsere Traditionen, und probieren wir zusammen Neues aus.»

Wir Schweizerinnen und Schweizer haben es in der Hand, selbst über unsere Zukunft zu bestimmen. Nutzen wir gemeinsam diese Chance zu unseren Gunsten!

Und da wir ja Geburtstag feiern, dürfen am Schluss die guten Wünsche nicht fehlen. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Schweiz. In wünsche der Schweiz und uns allen, alles Gute und eine sichere Zukunft in Freiheit! Markus Walker Landratspräsident Nidwalden

Markus Walker hat diesen Text zum 1. August auf Einladung unserer Zeitung geschrieben.

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