notifications
Uri

Zukunft der Armee-Gebäude auf dem Oberalppass ist unklar

Die Armee veräussert eine stillgelegte Armeeunterkunft. Noch sagt Samih Sawiris nicht Ja zum Kauf.
Die Truppenunterkunft auf dem Oberalppass hat ihren Dienst getan. Sie soll in neue Hände kommen.Bild: Urs Hanhart (12.08.2019, Oberalppass)

Christian Tschümperlin

Das Réduit ist Geschichte. Das hat auch in Andermatt Spuren hinterlassen. Lange diente der Bergort als entscheidender Truppenstützpunkt und dieser als Einnahmequelle für die lokale Gastronomie und das Gewerbe.

Vor einigen Tagen war dem Amtsblatt des Kantons Uri zu entnehmen, dass der Rückzug der Armee aus Andermatt in die nächste Runde geht: Die ehemalige Mannschaftsunterkunft auf dem Oberalppass steht – inklusive Rossstall – zum Verkauf. Richtpreis für das 1190 Quadratmeter grosse Grundstück: 170000 Franken. «Ist eine militärische Immobilie nicht nötig und kann sie auch anderweitig nicht mehr verwendet werden, wird sie verkauft», zitiert der «Sonntagsblick» Armasuisse- Kommunikationschef Kaj-Gunnar Sievert.

Andermatt Swiss Alps relativiert «Sonntagsblick»

Interesse am Grundstück hat offenbar Andermatt Swiss Alps AG des ägyptischen Investors Samih Sawiris. Gespräche mit den Behörden würden laufen. Auf Anfrage relativiert Mediensprecher Stefan Kern allerdings: «Das Grundstück könnte interessant werden, wenn es einmal umgezont ist.» Der Oberalppass habe viel Verkehr, er sei der Ausgangspunkt für die Gondelbahn auf den Schneehüenerstock, das Zentrum für alle Leute, die von Andermatt nach Sedrun und zurück Skifahren. «Gastronomie oder Events könnten ein Thema werden», so Kern. «Verschiedenstes wäre denkbar, weil es eine grundsätzlich interessante Lage ist.»

Aber der Mediensprecher der Andermatt Swissalps stellt auch klar: «Es laufen derzeit keine konkreten Gespräche mit den Behörden über eine Umzonung.» Eine solche wäre Voraussetzung für eine künftige Nutzung durch die Andermatt Swiss Alps AG.

Verkauf scheitert häufig an unmöglicher Nutzung

Auch bei der Gemeinde Andermatt, die für eine Umzonung zuständig wäre, kann man aktuell noch nichts zum Thema sagen. «Alles hängt von der Art der künftigen Nutzung ab», sagt die stellvertretende Gemeindeschreiberin Sarah Nager auf Anfrage. Etwas weniger optimistisch äusserte sich gar Sievert von Armasuisse gegenüber dem «Sonntagsblick»: «Häufig scheitert ein Verkauf daran, dass die beabsichtigte Nutzung eines potenziellen Käufers nicht möglich ist.» Zu den möglichen Käufern will man sich bei Armasuisse derzeit noch nicht äussern. Dies sei erst nach Ablauf der Eingabefrist möglich.

Das Grundstück auf dem Oberalppass wird seit 20 Jahren nicht mehr militärisch genutzt. Bereits in der Vergangenheit hatte die Armee einen Grossteil ihrer Grundstücke an die Andermatt Swiss Alps AG abgetreten. «In Andermatt verbleibt nur noch das Kommando Gebirgsdienst Armee», sagt Armasuisse-Mediensprecherin Jacqueline Stampfli. Neben den Kursen des Kommando Gebirgsdienst der Armee, absolvieren jährlich verschiedene WK-Verbände ihre Dienstleistung in Andermatt.

Kommentare (0)