
Ab sofort dürfen Hecht und Egli aus dem Zugersee nicht mehr verkauft oder unentgeltlich abgegeben werden. Grund dafür ist eine zu hohe Belastung mit PFAS, welche die vom Bund festgelegten lebensmittelrechtlichen Höchstgehalte deutlich überschreitet, wie die Zuger Behörden am Freitag informieren. Das Verbot gilt sowohl für Berufsfischer als auch für Freizeitangler. Fische aus dem Ägerisee und aus Fischzuchten sind nicht davon betroffen.
Obwohl der Verzehr der belasteten Fische keine akute Gesundheitsgefahr darstellt, weisen die Behörden darauf hin, dass die langfristige Aufnahme von PFAS – auch als «ewige Chemikalien» bekannt – im Körper chronische Gesundheitsschäden verursachen kann. Daher wird der private Eigenverzehr zwar weiterhin erlaubt,« aber dringend zur Reduzierung geraten», geht aus der Mitteilung hervor.
Der Zugersee weist im Vergleich zu anderen Schweizer Seen hohe PFAS-Werte auf. Diese werden auf frühere Einträge von belasteten Standorten wie Löschübungsplätzen oder ehemaligen Fabrikarealen zurückgeführt, wobei die aktuellen Eintragungsquellen derzeit untersucht werden.
Amt sammelt Fische ein
Die Berufsfischer sind von der Massnahme besonders stark betroffen, da bei ihnen finanzielle Einbussen entstehen. Der Zuger Regierungsrat hat jedoch grundsätzlich eine kantonale finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Um eine fachgerechte Entsorgung zu gewährleisten, werden gefangene Hechte und Egli von Berufsfischern vorläufig vom Amt für Wald und Wild übernommen. Für Freizeitangler stehen an den Kadaversammelstellen Behälter bereit. Zudem müssen alle gefangenen Fische weiterhin in der Fangstatistik erfasst werden.
Die aktuelle Situation werde erst dann neu beurteilt, wenn die PFAS-Werte im Zugersee ausreichend gesunken sind und die Fische wieder die zulässigen Höchstgehalte unterschreiten. (luz)


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