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Zug

Zuger Vogelschutz auf Exkursion

Birdlife Zug führte in Adelboden eine Bergvogelexkursion über drei Tage durch. 19 Personen nahmen daran teil.
Ein Schlangenadler zog seine Kreise. (Bild: Erika Aklin)

Für den Zuger Vogelschutz – Birdlife Zug: Brigitte Beeler

Für den Zuger Vogelschutz – Birdlife Zug: Brigitte Beeler

Nach und nach sind die gut gelaunten Teilnehmer dieser drei Exkursionstage, welche von Tom Uebelhart geleitet werden, am Treffpunkt in Baar eingetroffen. Einige kannten sich bereits von früheren Anlässen, und die Neulinge wurden aufgrund des umgehängten Feldstechers sofort als Teilnehmer erkannt. Nach der Begrüssung fuhr die Schar Richtung Sachseln, wo der Kafihalt eingeplant war und wo sie auf weitere Vogelfreunde stiessen. Bereits hier konnten die Vogelfreunde den ersten Sperling vor Ort beobachten und mussten über seine Dreistigkeit schmunzeln. Unbeeindruckt von der Anwesenheit aller stibitzte er ganz frech hier und dort etwas vom Tellerrand. Die Vorfreude auf die kommenden drei Tage stand allen ins Gesicht geschrieben, auch weil die Wettervorhersage drei wunderbare, sonnige Tage versprach.

In der schönen Hotellobby begrüsste Tom dann offiziell alle. 19 Personen nehmen an diesen Exkursionstagen teil. Die jüngste Teilnehmerin war gerade mal 8 Monate alt, und schien es aufgrund ihres fröhlichen Lachens sichtlich zu geniessen. Bald machten sich alle voll Erwartungen auf den Weg. Ausgerüstet waren die Teilnehmer mit Fernrohren, Feldstechern und Fotoapparaten und nicht zu vergessen, mit guten Ohren, so konnte ihnen kein noch so kleiner Vogel entgehen. Der Spaziergang führte am Nachmittag über den Aussichtspunkt Taubenfels zum Alpengarten Hörnli. Auf dem Weg konnten die Teilnehmer unter anderem Gartenrotschwänze beobachten. In der Schweiz ist dieser kleine Vogel leider eine Seltenheit geworden. Es begleiteten sie auch der Zilpzalp, der rötliche Bluthänfling, der farbenfrohe Stieglitz, verschiedene Meisen u.a. Plötzlich wurde es hektisch, denn ein sehr grosser Vogel kreiste über den Köpfen, ist es ein Adler oder ein Geier, die Lösung war ein Gänsegeier! Auch eine Seltenheit, aber in einer ganz anderen Dimension! Das war wohl das Highlight an diesem ersten Exkursionstag. Am Samstag chauffierte ein privates Busteam die Gruppe auf eine Anhöhe oberhalb Adelboden, Hohliebe hiess es da. Bereits beim Aussteigen begrüsste sie der Baumpieper und vollführte auch seinen kunstvollen Singflug. Beim Weiterlaufen lauschten die Teilnehmer dem Girlitz oder dem Buntspecht und auch den verschiedenen Drosselarten. Viele Vogelarten konnten sie dank der Fernrohre von nahem bewundern. Bei der Mittagsrast hörten die Vogelfreunde dann den Ruf von einem Birkhahn. Das ist ja auch nichts Alltägliches! Gesehen haben sie ihn leider nicht, aber ein junges Füchslein schaute ganz vorsichtig aus seinem Bau. Dann stiess noch Jan zu den Beobachtern, und machte auf ein Steinhuhn aufmerksam, welches dann alle erkennen konnten!

Ferner folgten ihnen unentwegt vier weitere Begleiter: Vier schöne braune Ziegen fanden es so spannend, dass sie ihnen bis zur Talstation der Engstligenalp-Bahn hinterher trotteten. Die eine junge Ziege war etwas wasserscheu und getraute sich nicht über den Bach und manövrierte sich abwärts in eine missliche Lage. Sie meckerte darauf so laut, dass Tom beherzt eingriff und sie geschickt wieder auf den Weg zu den anderen drei Geissen lenkte.

Viele Raubvögel kreisten in der Höhe

Natürlich schauten die Exkursionsteilnehmer auf ihrer Wanderung immer wieder hoch in den blauen Himmel und werweissten, was über ihren Köpfen kreiste. Es waren hauptsächlich Bussarde, Milane und auch mal ein Turmfalke. Einige meinten auch den Steinadler zu sehen. Diesen sahen sie dann ohne Zweifel von der Engstligenalp sogar zu zweit. In ziemlicher Entfernung, aber dank dem Fernrohr unverkennbar, erspähten sie die beiden zusammen auf einem Gipfelvorsprung. So schön!

Ein weiteres Spektakel liessen sie sich nicht entgehen, wenn man schon mal hier ist: die tosenden, zweitlängsten Wasserfälle der Schweiz, die Engstligenfälle. Dank der eingesetzten Schneeschmelze waren sie unglaublich imposant! Zu erwähnen gilt es auch die vielfältige Alpenflora. Es gab eine solche Vielzahl an wunderbaren, verschieden farbigen Blumenarten. Immer wieder durften die Teilnehmer erfahren, wie viel Schönheiten die Natur hervorbringt, die es zu beschützen und zu bewahren gilt!

62 Vogelarten wurden gesichtet

tagsfrühstück fuhren alle mit dem öffentlichen Bus nach Geils. Von dort aus wanderten sie gemütliche Exkursion nach Sillerebüel. Begleitet wurden die Teilnehmer vom Ruf des Kuckucks und über ihnen kreisten wie oft Mäusebussarde. Dann endlich das langersehnte kleine hübsche Braunkehlchen. Es posierte auf einem langen Grashalm, und so konnten sie es alle gut beobachten. Auch dieses Vöglein wurde natürlich in der Artenliste festgehalten. Am Ende der Exkursionstage sind darauf gesamthaft 62 verschiedene Vogelarten aufgeführt. Aber nicht nur Vögel konnten die Vogelfreunde begeistern, auch im Schnee herumtollende junge Gämsen wurden in einem Video festgehalten, ein Feldhase spürten sie auf sowie einen Steinbock und auch einige Eichhörnchen.

nten Tage vorbei und es hiess Tschüss sagen. Aber die Überraschung kommt noch, denn ganz unerwartet zieht ein Schlangenadler hoch am Himmel seine weiten Kreise. Die Exkursionsteilnehmer waren für einen Moment sprachlos und tief beeindruckt. Erika Aklin versuchte, mit ihrem Fotoapparat diesen Greifvogel bildlich festzuhalten, und es gelang wunderbar! Ganz am Schluss hält Tom noch einen Beitrag zur hiesigen Kultur bereit und erzählt den Anwesenden die hierher passende Geschichte vom Vogellisi, welches ja untrennbar mit Adelboden verbunden ist. Dass dem so ist, bestätigte die Schar gemeinsam und vielstimmig mit dem Lied «s’Vogellisi chunt vo Adelbodä her». Danke an alle für diese wunderschönen Exkursionstage!

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