Die grossen, traditionsreichen Fasnachtsumzüge oder Bälle werden 2021 wegen der Coronapandemie im Kanton Zug und den Nachbarkantonen nicht durchgeführt. Zwar sind Grossveranstaltungen mit 1000 und mehr Personen gestattet, an der Fasnacht aber würde diese Marke wohl einerseits gesprengt. Und wo dies nicht der Fall wäre, würde die Veranstaltung andererseits derart reguliert sein, dass sie stimmungsmässig so gar nichts mit Fasnacht oder Ausgelassenheit zu tun hätte.
Wie unsere Zeitung am Freitag meldete, sollen im Kanton Zug deshalb nur kleinere Anlässe stattfinden. Eine Fasnacht light, sozusagen. Das wiederum ermögliche kleineren Anlässen in kleineren Gemeinden Chancen, sich in Szene zu setzen. Der Kanton verzichtet nämlich darauf, die närrischen Tage – abgesehen von den geltenden Vorschriften – pandemiemässig zu regulieren, was den Fasnachtsgesellschaften die Möglichkeit gibt, individuelle Lösungen für ein abgespecktes Fasnachtsprogramm zu suchen.
Es kann von Vorteil sein, wenn kleinere Gemeinden und Fasnachtsgesellschaften sich gemeinsam um ein coronakonformes Fasnachtsprogramm kümmern. Sie kennen die Gegebenheiten und Traditionen am besten, wissen, was unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften wo machbar ist und was nicht. Es muss aber allen klar sein: Eine risikolose Fasnacht kann und wird es trotz aller Sorgfalt und Vorbereitung nicht geben.
Es werden wohl trotz aller Umsicht wilde Fasnachten stattfinden. Unkontrollierte, kurzfristige Veranstaltungen, organisiert von Unvernünftigen. Gemeinden und Fasnachtsgesellschaften fehlen in diesen Fällen die Mittel, um einzugreifen. Es wäre bei dieser Ausgangslage wohl notwendig gewesen, wenn der Kanton Zug oder die Fasnachtsgesellschaften die Fasnacht zur Gänze abgesagt hätten. So überbindet der Kanton Zug die Verantwortung für eine sichere Fasnacht den Gemeinden und den Fasnachtsorganisationen. Die Frage ist: Können sie dies stemmen?
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