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Zug

«Zuger Ansichten»: Gute Rahmenbedingungen und Bildung sind Erfolgsgaranten

FDP-Kantonsrätin Eva Maurenbrecher über die Vorteile des Standorts Schweiz
Eva Maurenbrecher. (Bild: PD)

Eva Maurenbrecher, Kantonsrätin und Bildungsrätin, FDP Hünenberg

Vor etwas mehr als einer Woche fand in Interlaken das alljährliche Swiss Economic Forum (SEF) statt. Es trafen sich in Interlaken Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen zu diskutieren. Es herrschte Optimismus. Die Schweizer Wirtschaftsleistung habe das Vor-Krisen-Niveau fast wieder erreicht und befinde sich im Aufwärtstrend. Einmal mehr zeigt sich die grosse Anpassungsfähigkeit der Unternehmen. Dies gilt insbesondere für die Schweizer KMUs, d.h. Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten. Bei den KMU sind fast zwei Drittel der Erwerbstätigen beschäftigt, in der Zentralschweiz rund eine halbe Million Menschen, und sie bilden dreiviertel aller Lehrlinge aus.

Worauf basiert der Erfolg der Schweizer KMU? Der Standort bietet im internationalen Vergleich hervorragende wirtschaftliche Rahmenbedingungen und belegt weltweit eine Spitzenposition. Selbst die EU hat im Sommer 2021 die Schweiz als die stärkste Nation Europas in Bezug auf Innovationsförderung gewürdigt. Dank einem stabilen politischen System, Innovationsorientierung der Wirtschaft, gut funktionierender Infrastruktur, einem verlässlichen und wirtschaftsfreundlichen Regelwerk sowie erstklassig ausgebildeter Arbeitskräfte bietet die Schweiz ausgezeichnete Bedingungen für Firmen.

Wir, Zuger Kantonsrätinnen und -räte, schwören mit dem Eid, «die Wohlfahrt des Kantons zu fördern». Das beinhaltet, dass wir uns für die hier ansässigen Unternehmen tatkräftig einsetzen. Stillstand ist kein Rezept. Für das nachhaltige Gedeihen der Unternehmen sind ein effizienter Staat, wettbewerbsfähige Steuern, möglichst wenig Bürokratie sowie kompetenter Nachwuchs wichtige Grundvoraussetzungen.

Als Naturwissenschaftlerin bekomme ich besonders gut mit, dass heute in den Industrienationen ein grosser Wettbewerb um Talente stattfindet. Diesem Wettbewerb müssen wir uns stellen, auch im Kanton Zug, der sich zunehmend zu einem Hightech-Standort entwickelt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die Förderung der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Es ist entscheidend, dass wir auch mehr Frauen für diese Fachgebiete gewinnen. Im Rahmen des dualen Bildungssystems sollen möglichst viele Jugendliche eine Arbeit finden, die sie mit Leidenschaft ausüben können.

Eine leistungsfähige Wirtschaft mit starken KMU ist der Garant dafür. Wir haben bereits heute eine beeindruckende Ausgangslage. Die Schweizer Bildungskennzahlen sind gut und die Jugendarbeitslosigkeit tief. Welche Länder haben gleich viele Spitzenergebnisse bei den internationalen Lehrlingsweltmeisterschaften? Wo in Europa schneiden die Universitäten und Hochschulen im Ranking besser ab? Wie viele Spin-offs werden von Forschenden der Universitäten in den Nachbarländern gegründet?

Die Schweiz ist heute so stark, weil wir uns im globalen Umfeld gut positionieren und vernetzen. Das muss auch in Zukunft so bleiben. Spezifisch gilt es im Kanton Zug ausländische Zuzüger für das Schweizer Bildungsmodell durch gezielte Informationen zu gewinnen. Die Jugendlichen sind fürs Gestalten ihrer Zukunft zu mobilisieren. Eine neue Studie zeigt, dass die Stimmbeteiligung der Berufsschülerinnen und Berufsschüler enttäuschend niedrig ist. Das muss sich ändern. Nur durch Offenheit und Dialog können wir gemeinsam mit den KMU als «Corporate Citizens» unsere Zukunft nachhaltig positiv gestalten. Ich werde mich, getreu meinem Eid, dafür einsetzen.

In der Kolumne «Zuger Ansichten» äussern sich Kantonsrätinnen und Kantonsräte zu einem frei gewählten Thema. Ihre Meinung muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.

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