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Zug

Zugerberg: Im Institut wird's eng

Das Institut Montana auf dem Zugerberg kämpft mit Platzproblemen. Nun soll ein Pavillon kurzfristig aushelfen, bis eine definitive Lösung parat ist.

So schön die ehemaligen Hotel-Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Zugerberg thronen, so schwierig ist es, sie als Schulanlage zu nutzen. Insbesondere ändernde Anforderungen an die Räumlichkeiten bringt das dort heimische Institut Montana Zugerberg immer wieder vor neue Herausforderungen. «Da das Gebäude vom Denkmalschutz als schützenswert eingestuft ist, können wir auch im Innern der Gebäude nicht einfach Wände rausnehmen oder neue hochziehen», erklärt Direktor Alexander Biner. Und auch anbauen oder neue Gebäude hinstellen geht nicht. «Der Zugerberg ist eine Perle des Kantons Zug, weshalb wir bei Veränderungen der Öffentlichkeit verpflichtet sind.»

Das Institut ist deshalb auch am Erarbeiten eines Bebauungsplanes. Seit neun Jahren liegt das Ergebnis des entsprechenden Wettbewerbs vor. Kürzlich fällte nun der Stadtrat den Einleitungsbeschluss. «Wir rechnen damit, dass wir den Bebauungsplan im laufenden Jahr erarbeiten können», sagt Nicole Nussberger. Die Departementssekretärin des städtischen Baudepartements leitet dort auch den Rechtsdienst. Dieser Bebauungsplan sei aufwendiger als andere, weil sich das Planungsgebiet für die Schule nicht nur im, sondern auch ausserhalb des Baugebietes befindet, und es deshalb nicht nur einen Bebauungsplan, sondern auch viele Verträge benötige. Gemäss Nussberger kommt der Bebauungsplan frühestens 2020 vors Parlament – und damit an die Öffentlichkeit. Geht alles ohne Verzögerung, läge der rechtsgültige Bebauungsplan im 2021 vor.

Ein versteckter Holzbau mit 300 Quadratmetern

Das Platzproblem des Instituts ist aber akut. Dies unter anderem, weil die Schule seit vergangenem Sommer neben einer zweisprachigen Primarschule und dem ebenso geführten Gymnasium auch eine zweisprachige Sekundarstufe anbietet – zusätzlich zur Internationalen Schule. Deshalb soll die Schule nun durch einen provisorischen Pavillon ergänzt werden. Das Baugesuch für den Holzbau liegt derzeit auf. Dieser soll auf dem ehemaligen Kiesparkplatz zwischen dem sogenannten Grossen Haus und dem Haus Juventus zu stehen kommen. Auf zwei Etagen entstehen so rund 300 Quadratmeter zusätzlicher Platz. «Die Vorgaben verlangen, dass wir zu jedem Schulzimmer auch noch einen Gruppenraum haben, welcher direkt mit dem Zimmer verbunden ist», erklärt Direktor Biner. Und auch mit den 300 Quadratmetern ist man noch sparsam mit dem Platz. «Wären wir eine öffentliche Schule, würden wir für dasselbe Angebot doppelt so viel Quadratmeter anbauen.»

Der Pavillon soll für acht Jahre bewilligt werden. Für Aussenstehende wird er aber kaum ersichtlich – versteckt hinter den Gebäuden und in Richtung Zug abgeschirmt von Bäumen. Es ist der dritte Pavillon des Instituts. Die Bewilligung der beiden älteren Provisorien läuft 2022 aus. Da der Bebauungsplan frühestens 2021 rechtsgültig ist, könnte das knapp werden. Dieser Termin sei noch so gesetzt worden, als man in Sachen Bebauungsplan noch optimistischer gewesen sei, erklärt Direktor und Verwaltungsratspräsident Biner. «Bis dann müssen wir aber eine Lösung haben.»

Einen Teil der Schule in der Stadt Zug unten zu führen, habe man sich zwar früher auch schon überlegt. Da die Schule dann aber zwei Standorte betreiben müsste, habe man sich immer dagegen entschieden, so Biner.

Das Institut Montana Zugerberg ist seit 1926 in den ehemaligen Hotelgebäuden auf dem Zugerberg. Rund 300 Schülerinnen und Schüler aus über 40 Nationen gehen dort zur Schule. Früher waren die Internatsschüler in der Überzahl – nur eine Handvoll übernachtete nicht auf dem Zugerberg. Inzwischen zählt das Institut zirka 160 Tagesschüler, die täglich auf den Zugerberg pendeln.

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