notifications
Zug

Spurensuche im Strohmuseum

Mehrere Mitglieder des Altpfadfinderverbandes Peter Kolin Zug machten sich auf die Spuren der Hutgeflechtindustrie des Freiamtes. Sie besuchten dazu das einzige Strohmuseum der Schweiz.

Die Mitglieder des Altpfadfinderverbandes Peter Kolin Zug (APV) lernten bei einer spannenden Führung Objekte und Dokumente der aussergewöhnlichen Geschichte der Hutgeflechtindustrie des Freiamtes kennen. Diese sei hinsichtlich der Herstellung von Hutgarnituren sämtlichen Regionen der Erde überlegen, wie der APV schreibt. Im einzigen Strohmuseum der Schweiz sind neben Strohgarnituren und -bordüren auch Storhhüte, Werkzeuge und Maschinen zu sehen.

Stroh, einstiges Abfallprodukt, erlangte den Status modischer Accessoires und bildete während zweier Jahrhunderte das Fundament eines bedeutsamen Wirtschaftszweiges – und Wohlen, nicht umsonst «Chly Paris» benannt, war Zentrum der Schweizer Strohindustrie. Die «Stiftung Freiämter Strohmuseum» konnte 1976 das Museum im Gebäude der vormaligen Freiämterbank eröffnen. Der grosse Sprung gelang ihr dank der Ortsbürgergemeinde, die Villa und Park des einstmaligen Strohfabrikanten Rudolf Isler erwarb und museumstauglich renovierte. Die Stiftung erhielt für das 2013 frisch eröffnete Museum den Aargauer Heimatschutzpreis.

Verarbeitungstechniken aus vorindustrieller Zeit

Das Museum ist in einem von August Isler 1860 erbauten, denkmalgeschützten klassizistischen Wohnhaus in repräsentativem italienischem Stil untergebracht. Ein Video-Prolog mit der Stimme Jakob Islers, der 1780 eine erfolgreiche Handelsgesellschaft für Strohprodukte gegründet hat, stimmt atmosphärisch und bildhaft auf die Ausstellung ein.

Im Obergeschoss wird die Strohverarbeitung in vorindustrieller Zeit thematisiert, als Tausende von Heimarbeiterinnen an feinsten Agréments vielfältige Kunstwerke erschufen. Kurzfilme veranschaulichen in Vergessenheit geratene Verarbeitungstechniken.

In der Mitteletage lernten die Zuger APV’ler die industrielle Produktion, die weltweite Vernetzung der Freiämter Firmen und die wechselhaft Hutmode kennen. Die Ausstellung zeigt mit interaktiven und multimedialen Techniken beispielsweise den Prozess von der Trocknung des Strohs bis zur Herstellung aufwendiger Bordüren. In mehreren Vitrinen wird chronologisch die Geschichte der Mode präsentiert. Hierbei wird auch der Niedergang in Zeiten hutloser Mode bis zur Auflösung des Verbands Aargauischer Hutgeflechtsfabrikanten 1974 thematisiert.

Im öffentlich zugänglichen Museums-Park ist zum Schluss ein einmaliger Baumbestand zu bestaunen. Die Gruppe des APV war besonders verzaubert von dem «Gingko-Baum des ewigen Lebens», der Eibe, beide rund 200-jährig, dem Glutahorn, dem Tulpenbaum, den Magnolien und Rhododendren.

Für den APV: Jacky Johner

Vereine & Verbände: So funktioniert's
Ihre redaktionellen Beiträge sind uns sehr willkommen. Wir nehmen gerne Berichte entgegen, weisen in dieser Rubrik allerdings nicht auf kommende Anlässe hin. Ihre Texte und Bilder für diese Seite können Sie uns per E-Mail senden.

Unsere Adresse lautet: redaktion-zugerzeitung@chmedia.ch.

Bitte beachten Sie, dass wir in dieser Rubrik Texte von maximal 3500 Zeichen abdrucken. Fotos sollten Sie in möglichst hoher Auflösung an uns übermitteln. Schicken Sie sie bitte als separate Bilddatei, nicht als Teil eines Word- Dokuments.

Herzlichen Dank für Ihren Beitrag. Gerne können Sie den Artikel-Link auch auf dem Social-Media-Account Ihres Vereins posten.






Kommentare (0)