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Zug

Schulanlage Herti in Zug: Provisorien sollen dem Neubau weichen

Die Stadt Zug nimmt die Erweiterung der Schulanlage Herti an die Hand. Um kurzfristig Schulraum zu schaffen, wird diesen Sommer zudem ein neues Provisorium erstellt.
Die 45-jährige Schulanlage Herti soll saniert und erweitert werden. Der bestehende Schultrakt und die Sporthalle sollen erhalten bleiben. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 27.Mai 2020))

Laura Sibold

Das anhaltende Bevölkerungswachstum lässt auch die Schülerzahlen immer weiter ansteigen. Das führt dazu, dass fast alle Stadtzuger Schulstandorte stark ausgelastet sind (siehe Box). An Kapazitätsgrenzen stösst auch die Schulanlage Herti. Gemäss Prognosen rechnet die Stadt bis in zehn Jahren mit einer Zunahme von rund 165 Schülern und bis 2033/34 mit nochmals 150 Primarschul- und Kindergartenkindern. «Eine Erweiterung der Schulanlage mit Schulräumen, Sportinfrastruktur und Freizeitbetreuung ist deshalb dringend notwendig. Der zusätzliche Platz wird spätestens 2028 gebraucht», betont Bauchefin Eliane Birchmeier.

Entsprechend unterbreitet der Stadtrat dem Parlament einen Wettbewerbskredit über 630000 Franken für einen Projektwettbewerb zur Erweiterung und Sanierung der Schulanlage Herti. Laut Bericht und Antrag des Stadtrates soll die Schule auf dem bestehenden Perimeter erweitert werden, das Areal verfügt zudem über Flächenreserven.

Dank Etappierung flexibel auf Bedarf reagieren

Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2019 empfiehlt den Abbruch sämtlicher Schulbauten, um eine höhere Nutzungsflexibilität zu erzielen. Das Baudepartement will jedoch den Schultrakt und die Sporthalle stehen lassen. Eine Zusatzanalyse habe gezeigt, dass ein Abbruch der Gebäude nicht nötig sei, da sie in einem guten baulichen Zustand seien, sagt Paul Knüsel, Leiter Hochbau. «Zudem wäre ein Abbruch des erst 45-jährigen Schulhauses nicht wirtschaftlich und mit höheren Kosten verbunden.» Deshalb sollen der bestehende Schultrakt und die Sporthalle erweitert werden. Die Aula kann rückgebaut werden – sie stehe quer auf dem Areal und nutze die Fläche nicht effizient, so Knüsel. Gebaut wird in zwei Etappen: zuerst Erstellung des Neubaus, danach Sanierung und Erweiterung des Altbaus. «So können wir vor der zweiten Etappe den Schulraumbedarf nochmals prüfen und durch Aufstockung oder Anbauten flexibel auf zusätzlichen Raumbedarf reagieren», erklärt Paul Knüsel. Das Hertiforum auf dem Areal soll dem Quartier zurückgegeben werden, damit die Quartierbewohner dieses wieder öffentlich nutzen können. Entsprechend ist im Rahmen des Projektwettbewerbs auch eine Mitwirkung für die betroffenen Vereine, Schulleiter und Schüler vorgesehen.

Die Zeit für eine Erweiterung der Schulanlage Herti drängt besonders, weil das Stadtparlament 2013 den Projektierungskredit für einen Neubau mit Sanierung ablehnte. Bis die Schulanlage Herti allerdings saniert und ausgebaut werden kann, setzt der Stadtrat weiterhin auf Provisorien. Ein erster Mietcontainer, der nördlich des Sporttrakts errichtet wird und die bestehenden beiden Provisorien ergänzt, geht im neuen Schuljahr in Betrieb. Laut Stadt werden die Provisorien 2022 durch hochwertige Modulpavillons abgelöst. Läuft alles nach Plan, kann mit dem Bau der Herti-Schulerweiterung frühestens 2024 gestartet werden. Ein Grossteil der Provisorien wird wohl bis in acht Jahren durch den Neubau ersetzt werden können.

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